Googles Chrome-Browser baut auf dem vom Unternehmen voran getriebenen Chromium-Projekt auf, das seit jeher als Open Source freigegeben ist und den kompletten Quellcode zum Download und zur Verwendung frei gibt. Jetzt hat man angekündigt, dass ab sofort auch die iOS-Version des Browser-Projekts als Open Source zur Verfügung steht. Aufgrund der komplizierteren Mechanismen in der Rendering Engine hat dieser Schritt etwas länger gedauert.
Der Chrome-Browser steht nicht nur für die Desktop-Betriebssysteme Windows, Mac und Linux zur Verfügung, sondern seit einigen Jahren bekanntlich auch für Android und iOS. Bis auf die iOS-Version wurden bisher auch alle als Open Source freigegeben und konnten so in sehr frühen Stadien von interessierten Nutzern entwickelt oder von interessierten Entwicklern als Grundlage für eigene Projekte verwendet werden.
Seit gestern ist nun auch die Version für iOS freigegeben und kann beim Chromium-Projekt angesehen und heruntergeladen werden. Das hat so lange gedauert, weil der Chrome-Browser unter iOS bekanntlich nicht auf die eigene Engine setzen darf, sondern WebKit von Apple verwenden muss. Da dies viele Anpassungen erfordert hat, hat man das gesamte letzte Jahr daran gearbeitet, dies nicht ganz so komplex zu gestalten und zu vereinfachen.
Due to constraints of the iOS platform, all browsers must be built on top of the WebKit rendering engine. For Chromium, this means supporting both WebKit as well as Blink, Chrome’s rendering engine for other platforms. That created some extra complexities which we wanted to avoid placing in the Chromium code base.
Given Chrome’s commitment to open-source code, we’ve spent a lot of time over the past several years making the changes required to upstream the code for Chrome for iOS into Chromium. Today, that upstreaming is complete, and developers can compile the iOS version of Chromium like they can for other versions of Chromium. Development speed is also faster now that all of the tests for Chrome for iOS are available to the entire Chromium community and automatically run any time that code is checked in.
We value the open source community and all of our contributors, and we’re glad that Chrome for iOS can finally join in.
Diese Freigabe ist aber nicht nur für externe Entwickler interessant, sondern hilft auch Google und der gesamten Community dabei, die Entwicklung des Browsers schneller voranzutreiben. Durch diesen Zugang können so noch mehr Nutzer die jeweils neueste Version selbst kompilieren und auch testen – wodurch viel Zeit für das Testen neuer Funktionen eingespart werden kann.
Es ist interessant, dass ausgerechnet die iOS-Version mehr Arbeit und Komplexität erfordert, und das obwohl das gesamte Rendering-Paket praktisch ausgegliedert ist und nur von Apple weiter entwickelt wird. Es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass Apple diese Restriktion so schnell aufgibt und auch andere Browser-Engines erlaubt. Sollte es aber doch eines Tages soweit sein, ist das Chrome-Team nun vorbereitet und dürfte die Engine schnell wechseln können.