Nach Hintergrund-Update: Adobe Acrobat Reader installiert ungefragt nutzlose Chrome-Extension

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Auf vielen PCs gehört der Acrobat Reader von Adobe noch immer zur Grundausstattung. Aus dem eigentlich schlanken Reader ist im Laufe der Jahre ein immer dickerer Brocken geworden, der sich auch noch häufig selbst im Hintergrund aktualisiert und sich jedes mal erneut auf dem Desktop des Nutzers verlinkt. Mit dem letzten Update ging Adobe nun sogar noch einen Schritt weiter und hat ungefragt eine Chrome Extension heruntergeladen und installiert.


Es gibt viele Alternativen zum Anzeigen von PDF-Dateien unter Windows, Mac oder Linux, aber der Durchschnittsnutzer dürfte wohl auf den Acrobat Reader von Adobe schwören. Zur Anzeigen von PDF-Dateien in allen modernen Browsern ist dieses Programm aber gar nicht mehr nötig, denn diese enthalten eigene integrierte PDF-Viewer, die in den meisten Fällen schneller und auch komfortabler sind – zumindest zum reinen Anzeigen.

Adobe Acrobat Reader

Wohl um diesen Umstand zu ändern und sich auch im Browser der Nutzer breit zu machen, hat Adobe mit dem letzten Update des Acrobat Readers ohne weiteren Hinweis die Chrome Extension Adobe Acrobat installiert. Wenn Chrome den Nutzer beim nächsten Neustart des Browsers nicht darauf hinweisen würde, würde dieser das im ersten Moment gar nicht mitbekommen. Da Chrome extern installierte Erweiterungen aber glücklicherweise nicht automatisch aktiviert, bekommt man obige Abfrage.

Adobe Acrobat Reader

Die Erweiterung verspricht, dass Webseiten sehr leicht in PDF-Dateien umgewandelt werden können. Entweder hat man diese Funktion aber sehr gut versteckt oder sie ist einfach noch gar nicht integriert worden – denn diese Möglichkeit gibt es schlicht und einfach nicht. Die einzige tatsächliche Funktion ist es, dass eine aktuell geöffnete PDF-Datei direkt im externen Viewer geöffnet werden kann. Außerdem hat die Extension noch den weiteren Zweck, anonym Daten über die Nutzung zu sammeln.



Was sich Adobe bei dieser Aktion gedacht hat, bleibt wohl das Geheimnis des Unternehmens. Wenn man dem Nutzer schon eine Extension aufzwingt – was bei den meisten gar nicht gut ankommen dürfte – dann sollte man wenigstens darauf achten dass diese einen Mehrwert bietet und auch tatsächlich funktioniert. In der jetzigen Form ist die Extension einfach nur sinnlos. Glücklicherweise lässt sich diese sehr leicht wieder aus dem Browser entfernen.

Die Bewertung der Extension im Chrome Web Store ist nicht gerade positiv und hat durch die Zwangsinstallation nun einen weiteren Abwärtstrend hinnehmen müssen. Interessant dabei ist, dass die Extension schon vor über einem Jahr nicht das getan hat, was sie eigentlich verspricht. Warum man sich ausgerechnet damit das ohnehin schon angekratzte Image weiter kaputt macht, ist absolut nicht nachvollziehbar.

[Stadt Bremerhaven]




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