Gerade erst wurde die Chrome-Version 56 veröffentlicht, die vor allem den Fokus auf die Sicherheit des Nutzers legt und sowohl vor unsicheren Verbindungen warnt als auch Flash weiter zurück drängt. Bei der früheren Version 54 wurde der Fokus auf die Geschwindigkeit gelegt, und erst jetzt hat Google gemeinsam mit Facebook bekannt gegeben, dass dadurch unter anderem die Zeit zum Neuladen eines Tabs um 28 Prozent verkürzt werden konnte.
Wer in den frühen Jahren des Internets unterwegs gewesen ist, der war es gewohnt lange Zeit auf das Laden einer Webseite zu warten und konnte Bildern beim langsamen Aufbau zusehen. Heute muss alles natürlich sehr viel schneller gehen und am besten sollen Webseiten direkt ohne Wartezeit geladen werden. Mit den ganzen multimedialen Inhalten, Werbebannern und Scripts ist das zwar nicht mehr so einfach, aber dennoch gibt es immer wieder Fortschritte.
Mit dem Release von Chrome 54 konnte Google die Geschwindigkeit von vielen Teilen des Browsers erhöhen. Wie man erst jetzt bekannt gegeben hat, konnte auch die Geschwindigkeit beim Aktualisieren einer Webseite um bis zu 28 Prozent erhöht werden. Dabei ist ausdrücklich nicht die Rede von der Ladezeit einer Webseite, sondern vom tatsächlichen Neuladen einer bereits angezeigten Webseite – etwa dann, falls es Darstellungsfehler gibt.
In Zusammenarbeit mit Facebook konnte man die Ladezeit nicht nur um 28 Prozent verkürzen, sondern auch die Anzahl der Anfragen an einen Server um bis zu 60 Prozent reduzieren. Erreicht wird dies dadurch, dass der Browser nicht alle Ressourcen ständig neu lädt, sondern nur den Hauptteil neu anfordert. Durch eine verstärkte Beachtung von Ablaufdaten für einzelne Inhalte kann der Browser ruhigen Gewissens Dinge einfach aus seinem Cache laden und gar nicht erst neu anfragen.
Das beachten von Ablaufdaten ist natürlich schon seit langer Zeit ein fester Bestandteil jedes Browsers, allerdings galt dies bisher nur bei GET-Anfragen. Bei POST-Anfragen hingegen wurde der Cache nicht beachtet und stets alles neu geladen. Da moderne Webseiten sehr stark auf POST-Anfragen setzen und alles im Hintergrund laden, wurde dieses Problem im Laufe der Zeit immer größer. Vor allem auf mobilen Geräten können die dutzenden Verbindungen zum Problem werden.
Interessanterweise ging die Initiative für diese Änderung nicht von Google, sondern von Facebook aus. Das Social Network hat dies mit den eigenen Log-Dateien festgestellt und hat daraufhin mit Google und Mozilla zusammen gearbeitet. In einem Blogpost von Facebook gibt es sehr detaillierte Informationen über das Problem und die gefundene Lösung. Wirklich interessant.
» Details im Chromium-Blog
» Details im Facebook-Blog