Mit Tools wie Safe Browsing kämpft Google seit Jahren gegen Malware und Spam in den Suchergebnisse und im Chrome-Browser. Aber auch das eigne Werbenetzwerk muss natürlich von solchen Links freigehalten werden und soll die Nutzer nicht auf unerwünschte Webseiten führen. Jetzt lässt sich Google etwas in die Karten blicken und hat verraten, dass allein im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden „böse Werbeanzeigen“ blockiert wurden.
Googles Werbenetzwerk setzt schon seit Jahren auf strenge Richtlinien und hat eine lange Liste von Produkten und Dienstleistungen, die mit den Banner nicht beworben werden dürfen. Dennoch kommen solche Anzeigen immer wieder durch oder führen zu Webseiten, die lediglich aus Spam bestehen, reine Werbeschleudern sind oder gar Malware verteilen. Aber auch gegen diese geht Google seit dem vergangenen Jahr härter vor.
Obige Grafik zeigt sehr übersichtlich die Schwerpunkte der Reinigungs-Aktion des letzten Jahres: Insgesamt wurden ganze 1,7 Milliarden Anzeigen entfernt und nicht an die Nutzer ausgeliefert. Ganze 112 Millionen Anzeigen bestanden aus sogenannten „Trick to Click“-Bannern, die dem Nutzer System-Meldungen oder Gewinnspiele vorgaukeln und ihn so zum Klicken animieren. Gerade die Simulation von Browser- oder System-Meldungen haben in den letzten Monaten und Jahren Überhand genommen.
Die nächste Gruppe von blockierten Anzeigen betrifft vor allem den medizinischen Bereich: Ganze 80 Millionen Anzeigen haben zu Webseiten geführt, die die Nutzer schocken sollten und ihnen Mittel für Diäten, Vergrößerungen und Verlängerungen von bestimmten Körperteilen oder andere Wunderpillen verkaufen sollten. Damit bildet diese Gruppe den größten Schwerpunkt. Gleich dahinter folgt eine sehr ähnliche Gruppe mit 68 Millionen blockierten Anzeigen für illegale Medizinprodukte.
Ein weiteres Problem sind die „Tabloid Cloaking“-Banner, die dem Nutzer vermeintliche Schlagzeilen vorgaukeln. Diese wirken dann nicht mehr wie Anzeigen, sondern tatsächlich wie Schlagzeilen zu aktuellen Themen und sollen die Nutzer zu reihenweise Klicks verleiten. Doch statt zu einer Webseite mit Informationen zum Thema gelangt man auf reine Spam-Webseiten mit noch mehr Werbebannern und windigen Versprechen.
Im Blogpost erklärt Google die einzelnen Kategorien noch etwas deutlicher und gibt tiefere Details über die blockierten Anzeigen. Insgesamt hat sich die Anzahl der blockierten Anzeigen innerhalb nur eines Jahres verdoppelt, und in diesem Jahr dürfte es eher noch weiter in diese Richtung gehen. Erst vor wenigen Monaten hatte man angekündigt, auch Fake-News aus dem Werbenetzwerk zu verbannen. Da Google dadurch natürlich auch potenziell Umsatz verloren geht, ist es nicht unbedingt selbstverständlich dass man so rigoros gegen solche Anzeigen vorgeht.
» Weitere Details im Google-Blog