RealDonaldContext: Neue Chrome-Extension checkt Donald Trump-Tweets auf ihren Wahrheitsgehalt
In den letzten Wochen beherrscht das Thema Fake News sowohl die klassischen als auch die Sozialen Medien, und auch Google hat sich bereits dazu geäußert und möchte seinen Anteil dazu beisteuern, die Verbreitung von Fake News einzudämmen. Doch ausgerechnet der zukünftige US-Präsident Donald Trump ist ein großer Teil dieser Kampagnen und steht häufig im Mittelpunkt. Eine neue Chrome Extension soll dies nun aufdecken.
Nach dem Schock um die Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten waren schnell die Sozialen Netzwerke und die dort sich rasend verbreitenden „Fake News“ als Schuldige ausgemacht. Diese sollen einen großen Teil zur Schürung der Angst beigetragen und die Bürger zur Wahl des Milliardärs getrieben haben. Ausgerechnet der künftige Präsident selbst, verbreitet solche Fake News weiter und streut auch aktiv eigene falsche Fakten auf seinem Twitter-Account.
Donald Trump ist bekannt dafür, es mit der Wahrheit nicht immer ganz zu Ernst nehmen und Fakten und Behauptungen aufzustellen, die jeglicher Grundlage entbehren – und das nicht erst seit seinem Wahlkampf. Als Kanal zur Verbreitung hat er sich schon vor Jahren Twitter ausgesucht, und ist dort bis heute sehr aktiv und lobt sich selbst, schimpft über seine Gegner und lässt gar Aktienkurse von Milliarden-Unternehmen durch wenige Worte einbrechen. Eine neue Chrome-Extension soll jetzt dabei helfen, seine Tweets einzuordnen.
Die Extension RealDonaldContext wird beim Aufruf des Twitter-Profils von Trump aktiv und klinkt sich in diese ein: Sobald ein einzelner Tweet aufgerufen wird, erscheint darunter ein grauer Info-Kasten, in dem es einen Kommentar zur vorhergehenden Aussage gibt. Dort werden die Fakten entweder widerlegt und richtig gestellt oder, was aber eher selten vorkommt, bestätigt. Zur tieferen Recherche gibt es in den meisten Fällen einen Link auf einen Artikel der Washington Post.
Die Extension wird von der Washington Post betreut und mit Content versehen. Offenbar hat man dort mittlerweile einen eigenen Mitarbeiter zu sitzen, der nichts anderes tut als Trumps Tweets zu lesen und die dort verbreiteten Behauptungen zu recherchieren. Bei aktuellen Tweets kann es natürlich einige Stunden dauern bis es einen Kommentar bzw. einen Fact Check gibt, aber dafür kann man sich nach einiger Zeit darauf verlassen, die Wahrheit hinter den Aussagen zu finden.
Da praktisch jeder zweite Tweet gelogen ist und widerlegt werden kann, weiß man nicht so Recht ob man darüber nun lachen oder weinen soll, dass der zukünftig mächtigste Mann der Welt zu solchen primitiven Mitteln greift. Interessant ist auch, dass die Washington Post bekanntlich Amazon-Gründer Jeff Bezos gehört, der schon im Wahlkampf gegen Trump Stimmung gemacht hat, und dennoch vor wenigen Tagen mit Trump, Page & Co an einem Tisch gesessen hat.
» RealDonaldContext im Chrome Web Store
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