Plötzliche Einschränkung: Google Translate kann jetzt nur noch Texte mit maximal 5.000 Zeichen übersetzen
Über die Jahre hat Google das Übersetzungs-Tool Translate immer weiter entwickelt und das System immer weiter verbessert und perfektioniert. Normalerweise spielt es dabei auch keine große Rolle, wie lang der zu übersetzende Text ist oder aus wie vielen Wörtern dieser besteht – zumindest bisher. Seit einigen Tagen hat Translate plötzlich einen Zeichencounter und erlaubt nur noch Übersetzungen bis zu 5.000 Zeichen.
Translate kann sowohl einzelne Wörter als auch ganze Sätze von einer Sprache in die andere übersetzen, wobei letzteres in den meisten Fällen zu besseren Ergebnissen führt. Auch ganze Webseiten können durch die Eingabe einer URL übersetzt werden, wobei die Qualität dann aber meist nicht mehr ganz so gut ist und nur noch zum sinnhaften Verstehen als zum tatsächlich übersetzen reicht.
Seit wenigen Tagen erlaubt Translate nun nicht mehr das Übersetzen von beliebig langen Texten. Stattdessen wird die Übersetzung nun nach 5.000 Zeichen gestoppt und der Rest der Eingaben erst einmal ignoriert. Doch der Rest des Textes geht nicht verloren, sondern kann in einem nächsten Schritt mit einem Klick auf „Translate More“ ebenfalls übersetzt werden – dann verschwindet allerdings der erste Teil der Übersetzung wieder. Eine gesamte Übersetzung ist nun nicht mehr möglich.
Damit der Nutzer nicht vom Abschneiden der Übersetzung überrascht ist, gibt es nun auch in der Eingabebox einen Zeichenzähler. Sobald mehr als 5.000 Zeichen in der Box stehen, verfärbt sich dieser Hinweis in Rot. Warum man nun dieses Limit eingeführt hat, ist bisher nicht bekannt, denn natürlich gab es für eine solche Beschneidung keine offizielle Ankündigung. Das Limit liegt aber interessanterweise nun genau so hoch, wie bei der Translate API. Beim Übersetzen von Webseiten gibt es auch weiterhin kein Längen-Limit.
Natürlich wäre es nun interessant zu wissen, warum man nach über 10 Jahren plötzlich die Länge der zu übersetzenden Texte einschränkt. Denkbar ist eine Art von Missbrauch, wobei ich mir zur Zeit aber keinen Fall vorstellen kann. Eine zu starke Belastung der Übersetzungs-Engine kann man wohl ebenfalls ausschließen. Möglicherweise wird sich in den diversen Produkforen in den nächsten Tagen noch ein Entwickler oder Support-Mitarbeiter zu diesem Thema melden.
Wirklich stören tut diese Einschränkung aber eigentlich nicht, denn in den meisten Fällen werden sowieso nur wenige Wörter oder Sätze oder eben gleich ganze Webseiten übersetzt.
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Da hat doch vor Tagen erst ein Polizist versucht ganze Akten per Copy’n’paste in Translate zu übersetzen. Was dann durch eine fiese Browser-Extension abgegriffen wurden…
https://www.ndr.de/nachrichten/netzwelt/Nackt-im-Netz-Millionen-Nutzer-ausgespaeht,nacktimnetz100.html
Wundert mich nicht. Vermutlich werden jetzt teilweise permanenten ganze Briefe oder Seiten übersetzt seitdem die Übersetzungen besser geworden sind.