Byebye Flash: Google konkretisiert die Blockade aller Flash-Inhalte im Chrome-Browser
Schon vor langer Zeit hat Google angekündigt, dass Flash langfristig aus dem Chrome-Browser entfernt bzw. in den ersten Schritten blockiert werden soll. Nun hat man diesen Plan für die nächsten Monate noch einmal konkretisiert und will den langsamen Tod von Flash beschleunigen. Schon jetzt wird HTML5 für eine Reihe von Nutzern bevorzugt, und schon in zwei Monaten soll das Plug-In endgültig auf dem Abstellgleis stehen.
Nach einer langen Vorwarnphase, in der man Flash aus immer mehr eigenen Produkten entfernt hat, und in der auch viele andere Unternehmen – inklusive Adobe – die veraltete und unsichere Technologie verbannt haben, hat das Chrome-Team in diesem Jahr erste Maßnahmen gesetzt: Seit August dieses Jahres werden Flash-Aktivitäten im Hintergrund gestoppt, und damit sollen schon bis zu 90% aller Inhalte blockiert worden sein.
Mit dem aktuellen Browser Chrome 55 soll nun Flash blockiert und HTML5 bevorzugt werden: Schon vor dem Release wurde angekündigt, dass die Nutzer einen Flash-Inhalt beim ersten Besuch einer Webseite explizit aktivieren müssen – doch vorerst wird dies mit angezogener Handbremse durchgeführt: Lediglich 1 Prozent aller Nutzer werden diese Aufforderung sehen, während alle anderen noch standardmäßig die Flash-Anzeigen bzw. – Inhalte sehen.
In der Beta-Version von Chrome 56 sollen dann schon 50 Prozent aller Nutzer keine Flash-Inhalte mehr sehen können. Wenige Wochen später, im Februar 2016, wird diese Version dann stabil werden und die Flash-Blockade für 100 Prozent aller Nutzer gelten. Wie bisher werden aber auch weiterhin die 10 meistbesuchten Webseiten mit Flash für ein weiteres Jahr von dieser Regelung ausgenommen:
- YouTube.com
- Facebook.com
- Yahoo.com
- VK.com
- Live.com
- Yandex.ru
- OK.ru
- Twitch.tv
- Amazon.com
- Mail.ru.
Erst im Oktober 2017 werden auch die oben aufgelisteten 10 Seiten eine explizite Aktivierung erfordern – wenn diese denn bis dahin nicht ebenfalls schon komplett auf eine Flash-freie Oberfläche umgestellt haben. Berechnet werden diese Ausnahmen anhand des „Site Engagement Threshold Index“, der nach und nach hochgefahren wird und im Oktober den Höhepunkt erreicht.
Auf der Flash-Roadmap des Chrome-Browsers sieht man viele Details und Informationen rund um den Kampf gegen die noch vor wenigen Jahren sehr verbreitete Web-Technologie. Aber auch in dieser Liste ist bisher noch keine Rede davon, wann Flash tatsächlich endgültig aus dem Browser entfernt wird und gar nicht mehr unterstützt werden kann. Dieser Tag wird natürlich irgendwann kommen, aber soweit wird es wohl auch im kommenden Jahr noch nicht sein.
» Ankündigung im Chromium-Blog
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