Googles Desktop-Software zur Betrachtung unseres Planeten, Google Earth, kann schon seit vielen Jahren mit einer Funktion aufwarten, mit der die Zeit zurück gedreht kann. Diese hat nun ein sehr großes Update bekommen und wurde um viele Petabyte an Datenmaterial erweitert, mit dem es möglich ist, mehr als 30 Jahre in die Vergangenheit zurück zu reisen.
Die in den Maps und Earth verwendet Satellitenfotos werden von Google regelmäßig ausgetauscht und je nach Region mehr oder weniger häufig aktualisiert. Normalerweise werden die alten Fotos einfach überschrieben und stehen dann nicht mehr zur Verfügung. In Googles unendlichen Server-Tiefen sind die Fotos aber noch immer gespeichert und werden für einige Anlässe wieder herausgeholt, um Änderungen in einer Region darzustellen. Jetzt kann man sich solche Ansichten mit Earth auch selbst erstellen.
Google Earth hat schon vor vielen Jahren eine Timelapse-Funktion bekommen, mit der man das Datum des Kartenmaterials verändern und die Bilder austauschen konnte. Allerdings galt dies nur für wenige Regionen und auch nur für wenige Jahre. Aus diesem Grund wurde die Funktion wohl von kaum jemandem genutzt und ist längst in Vergessenheit geraten – bis jetzt. Ab sofort kann man ganze 32 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen – und das an jedem beliebigen Punkt der Erde.
In Zusammenarbeit mit der NASA und einigen anderen Bildlieferanten konnte Google Aufnahmen der Erde bis ins Jahr 1984 zurück bekommen und hat diese in mühsamer Kleinarbeit zusammengestellt. Herausgekommen sind dabei insgesamt 33 Fotos mit einer Auflösung von 3,95 Terapixel die jeweils die gesamte Erde abbilden – ein Bild für jedes Jahr. Dieses wiederum wurde dann in 25.000.000 einzelne Tiles aufgeteilt und ist ab sofort zugänglich.
Um die Timelapse-Funktion nutzen zu können müsst ihr entweder Google Earth herunterladen, falls ihr es nicht noch installiert habt, oder könnt auch die Google Earth Engine im Browser verwenden. Mit aktiviertem Layer wird am unteren rand eine Zeitleiste eingeblendet, mit der man zwischen den 33 Jahren wechseln kann. Alternativ kann man auch auf den Play-Button klicken und die Animation automatisch abspielen lassen.
Prinzipiell ist das Zurückspulen dieser Aufnahmen von jedem Punkt der Erde möglich, allerdings gibt es von vielen Bereichen nur sehr unscharfe und grobe Aufnahmen, so dass man daran keine große Freude haben wird – aber auch auf diesen lassen sich Veränderungen aus drei Jahrzehnten oftmals gut erkennen. Besonders interessante Animationen werden in der Earth Engine in einer kleinen Galerie am unteren Rand hervorgehoben. Etwa der Bau der Palmen-Insel in Dubai, das Austrocknen des Toten Meers oder die Gletscherschmelze – wirklich interessant.
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