Man kennt es aus vielen Filmen und TV-Serien: Durch spezielle Algorithmen machen die IT-Nerds in Hollywood aus sehr kleinen und unscharfen Fotos mit ihren Technologien eine scharfe Aufnahme, auf der plötzlich Details zu erkennen sind, die vorher nicht da waren. Genau an einer solchen Technologie arbeiten auch die Forscher bei Google Research und haben nun wieder einmal ein beeindruckendes Projekt vorgestellt: RAISR.
Das Internet ist aus vielen Gründen voll von kleinen und schlecht aufgelösten Fotos, mit denen man nicht viel anfangen kann und die sich auch nicht vergrößern lassen. Die Gründe sind vielfältig und haben in einigen Fällen auch einen praktischen Grund: Etwa wenn Fotos mit einer schlechten Anbindung übertragen werden oder wenn Daten gespart werden sollen. Google möchte nun dafür sorgen, dass die Fotos dennoch in einer möglichst guten Qualität angezeigt werden.
Mit der RAISR-Technologie (Rapid and Accurate Image Super-Resolution) können unscharfe und stark verpixelte Bilder deutlich in der Qualität gesteigert werden. Es gibt diverse Technologien für diese Aufgabe, die aber in den meisten Fällen in einem noch unschärferen oder sehr verpixelten Bild mit viel Weichzeichner enden. Das sieht dann vielleicht etwas schicker aus, sorgt aber nicht für eine Steigerung der Qualität oder das einfachere Erkennen von Details.
Zumindest im ersten Schritt setzt Googles RAISR ebenfalls auf eine simple Technologie zur Vergrößerung: Auf dieses Bild werden dann diverse Filter auf Pixel-Ebene angewendet, die möglichst viel aus diesem Bereich herausholen soll. Dabei wird jeder Pixel einzeln bearbeitet und möglichst viel aus diesem und den umliegenden Bildpunkten herausgeholt. Dazu kommt auch wieder Teile der Künstlichen Intelligenz und des Machine Learning zum Einsatz, das mit vielen Beispielen trainiert worden ist.
Im Blogpost von Google Research wird das ganze noch einmal sehr viel genauer erklärt und außerdem ein weiteres Whitepaper mit vielen technischen Erklärungen veröffentlicht. Zur Zeit ist das Projekt noch nicht abgeschlossen und man arbeitet weiterhin daran, die Ergebnisse noch stärker zu verbessern. Durch weiteres Training der Algorithmen sollen die Ergebnisse im Laufe der Zeit immer besser werden.
Zum Einsatz kommen soll diese Technologie vor allem in einigen praktischen Bereichen: Etwa wenn Fotos bei einer schlechten Verbindung übertragen werden oder über diverse Messenger stark komprimiert werden müssen. Aber auch bei der Detail-Vergrößerung kann diese Technologie gut verwendet werden um unscharfe Dinge tatsächlich etwas sichtbarer zu machen. Natürlich kann auch Google nicht zaubern und Informationen bzw. Pixel die nicht da sind können natürlich auch nicht sichtbar gemacht werden. Aber die Ergebnisse sind schon sehr beeindruckend.
» Ankündigung im Google Research Blog