Plötzlicher Anstieg: Google warnt viele GMail-Nutzer vor Regierungs-Hackern
Mit den umfangreichen Transparenzberichten und regelmäßig veröffentlichten Statistiken und Fakten informiert Google schon seit vielen Jahren über Anfragen von Unternehmen, Dienstleistern, Behörden und auch ganzen Regierungen. Seit einiger Zeit werden Nutzer aber auch persönlich vor einem vermeintlichen Zugriff von Regierungen auf ihren Account gewarnt. In den letzten Tagen häufen sich diese Meldungen nun wieder.
Gerade in der heutigen Zeit achten Nutzer vermehrt auf die Sicherheit ihrer Daten und sind sehr bedacht darauf, dass kein unbefugter Dritter Zugriff darauf bekommt. Vermehrt sind Hacker auch im Auftrag von Regierungen unterwegs und knacken massenhaft Accounts – zumindest wenn man den vielen Berichten in den Medien glauben darf. Auch vor diesen warnt Google schon seit einigen Jahren und hat dies in diesem Jahr noch einmal verstärkt.
In den Sozialen Netzwerken berichten viele Nutzer seit einigen Tagen vermehrt, dass sie von Google darüber informiert werden, dass ihr Account geknackt worden sein könnte – und das in staatlichem Auftrag. Mit obiger Warnmeldung werden die Nutzer darüber informiert, dass dies der Fall sein kann und möglicherweise ein Dritter Zugriff auf die Daten erlangt haben könnte. Es wird aber explizit erwähnt, dass es sich nur um einen Verdacht und nicht um einen Fakt handelt.
Die Meldung wird direkt nach dem Login angezeigt und enthält nur einen Standardtext ohne weitere Details. Auch der Hinweis darauf dass nur etwa 0,1 Prozent aller GMail-Nutzer betroffen sind hat sich nicht geändert und wird offenbar weiterhin in der Warnmeldung verwendet – was bei GMails großer Verbreitung aber noch immer eine riesige Masse ist. Wer für den Angriff verantwortlich sein soll, und wie Google diesen erkannt haben will, bleibt man aber in der Meldung und auch gegenüber der Presse schuldig.
In der Mail sollen Maßnahmen beschrieben werden, mit denen diese Zugriffe in Zukunft unterbunden werden können – etwa durch die Zwei-Faktor-Authentifizierung oder Absichern des Accounts. Gegenüber Spiegel Online nannte Google keine weiteren Details und verwies ebenfalls die betroffenen Nutzer auf die beschriebenen Schritte in der E-Mail. Insbesondere die Tatsache dass sich Google selbst nicht sicher ist und von vorneherein sagt, dass es sich auch um einen Fehl-Alarm handeln kann, dürfte aber viele Nutzer nervös machen.
Betroffen sind derzeit vor allem bekannte Wissenschaftler und Journalisten, die natürlich ein sehr interessantes Ziel sind. Aber auch Nobelpreisträger und Politiker sollen unter den gehackten Opfern sein. Wie all diese Accounts geknackt worden sein sollen ist ebenfalls nicht bekannt, und so bleibt hinter der ganzen Geschichte ein sehr großes Fragezeichen, das Google aber offenbar nicht auflösen möchte – oder kann?
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Das finde ich schon erstaunlich. Das Google, das so oft als Datenkrake betitelt wird, wo man denken könnte NSA und Co. sind dessen Kunden warnt vor Regierungsangriffen.
Das finde ich gut, bringt wieder Vertrauen in den Internetriesen.