Es ist bald schon drei Jahre her dass Google erstmals das Project Tango öffentlich vorgestellt hat und damit die Technologie in Smartphones ein gutes Stück weiter voran bringen sollte. Mit einigen zusätzlichen Kameras und Sensoren ausgestattet, soll das Smartphone die Umwelt so deutlich besser wahrnehmen und völlig neue Einsatzmöglichkeiten bieten. Jetzt geht (endlich) das erste Smartphone mit dieser Technologie in den Verkauf.
Mit den heute verbauten Sensoren und Kameras können Smartphones ihr Umgebung zwar schon sehr gut ablichten und auch die eigene Lage feststellen, aber erst durch weitere Komponenten und eine Kombination all dieser Daten lässt sich noch mehr erreichen: Als Beispiel haben Googles Entwickler immer wieder gezeigt, wie ein Smartphone einfach durch einen Raum bewegt werden muss, und diesen dann komplett digitalisieren und vermessen kann.
Im Sommer dieses Jahres hat man gemeinsam mit Lenovo verkündet, schon bald das erste Tango-Smartphone auf den Markt zu bringen, und nun ist es endlich soweit: Das Lenovo Phab 2 Pro ist auf der Grundlage von Googles Forschungen gebaut und enthält mehrere Sensoren und auch die darunter liegende Architektur, um dem Smartphone zu weiteren Einsatzmöglichkeiten zu verhelfen.
Allerdings muss wohl kaum jemand ständig seinen Raum vermessen, daher hat man nun ein neues Einsatzgebiet gefunden: Spiele und Anwendungen mit Augmented Reality. Vor allem der sensationelle Erfolg von Pokémon GO hat noch einmal dafür gesorgt, dass die Technologie mittlerweile massentauglich geworden ist und immer mehr Unternehmen daran interessiert sind. Ein Sprecher sagte, dass die „Gespräche mit Partnern“ durch Pokémon GO deutlich leichter geworden sind.
Ab sofort steht das Smartphone in den USA für 499,99 Dollar zum Kauf zur Verfügung, hierzulande allerdings ist noch immer kein Starttermin genannt worden – aber es kann nun wohl nicht mehr all zu lange dauern. Die Produktseite ist mittlerweile auch auf Deutsch verfügbar und spricht noch immer davon dass das Gerät „Ab Herbst“ zu haben ist. Möglicherweise geht es also noch in dieser Woche in den Verkauf.
Es ist nicht davon auszugehen dass Google die Kategorie der „Tango Smartphone“ groß bewerben wird, sondern dass es sich dabei eher um Übergangsgeräte für interessierte Entwickler handeln wird. Da die Hersteller immer größere Probleme haben ihre Nutzer mit neuen Technologien und Funktionen zu überraschen und die Smartphone schon länger nicht mehr ‚immer smarter‘ werden, ist die Integration der Tango-Technologie in die großen Flaggschiffe wohl nur noch eine Frage der Zeit.
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