Anfang des Jahres hat Googles Tochter Deepmind im AlphaGo-Turnier gegen den Weltmeister gezeigt, was die eigene Künstliche Intelligenz mittlerweile leisten kann. Schon kurz nach dem Sieg gegen den Weltmeister hatte man angekündigt, sich schon bald neue Herausforderungen zu suchen – und nun ist eine gefunden. Gemeinsam mit Blizzard möchte man nun daran arbeiten, dass die KI in StarCraft II gegen einen anderen Nutzer antreten kann.
Mit dem Sieg gegen den AlphaGo-Weltmeister hat die KI schon eindrucksvoll bewiesen wozu sie in der Lage ist, denn bisher galten menschliche Teilnehmer in diesem Spiel gegen eine Künstliche Intelligenz als unschlagbar. Zwar möchte man schon bald noch einmal antreten, aber weiterhin sucht man sich auch neue Herausforderungen mit einem deutlich höheren Schwierigkeitsgrad – und dies hat man nun in StarCraft II gefunden.
Schon kurz nach dem damaligen Turnier hatte man die Vision, in StarCraft II anzutreten, und nun wird dies tatsächlich Wirklichkeit: Blizzard zeigte sich von der Idee begeistert und möchte das eigene Kultspiel gerne als Plattform zur Verfügung stellen. Doch dass das nicht einfach wird, weiß auch Deepmind: Da man der heutigen KI diese Schwierigkeit noch längst nicht zutraut, möchte man erst einmal ein Trainingscenter schaffen, in dem auch andere Unternehmen und Projekte antreten können.
The skills required for an agent to progress through the environment and play StarCraft well could ultimately transfer to real-world tasks.
The thing about Go is obviously you can see everything on the board, so that makes it slightly easier for computers
Das Spiel ist vor allem deswegen so schwer, weil viele Dinge gleichzeitig beachtet werden müssen: Es muss die eigene Welt aufgebaut werden, man muss auf Angriffe des Gegners vorbereitet sein, es müssen Ressourcen eingeplant werden und man muss selbst Angriffe des Gegners planen. Weiterhin kommt dazu, dass man nur einen kleinen Ausschnitt der Karte sehen kann und so stets unvorbereitet getroffen werden kann. Für einen Menschen (theoretisch) kein Problem, doch für die KI ist das schon deutlich schwerer als ein vergleichsweise simples Brettspiel.
Der Unterschied zwischen der externen KI von Deepmind und der bereits im Spiel integrierten ist übrigens sehr riesig: Während die in das Spiel integrierte KI über sehr viele Informationen verfügt und den Nutzer jederzeit beobachten kann, spielt Deepmind aus der Perspektive des Spielers und verfügt so über deutlich weniger Informationen. Außerdem kann die KI im Spiel mehrere Einheiten gleichzeitig bewegen, was dem menschlichen Spieler nicht möglich ist.
Die neue Plattform in Form eines Trainingscenters soll Anfang 2017 an den Start gehen und soll auch für andere Interessierte Unternehmen und Projekte zur Verfügung stehen, die ihre eigenen KIs trainieren und austesten möchten. Wie man sich das genau vorstellen kann ist noch nicht bekannt, aber es dürfte sicherlich Anfang des kommenden Jahres einige Informationen zu dieser neue Herausforderung geben.
Deepmind sieht in StarCraft aber nicht nur eine neue Herausforderung aus Spaß an der Freude, sondern zieht auch viele Vergleiche zu den Herausforderungen und Anforderungen in der realen Welt – und da möchte man mit der KI schließlich irgendwann auch einmal hin. Es dürfte aber noch Jahre dauern bis man tatsächlich einen menschlichen Spieler in StarCraft II schlagen kann. Deepmind ist vor allem dafür bekannt, die KIs vollkommen autononm lernen zu lassen und sie einfach ewig lange ausprobieren zu lassen – so wie erst kürzlich mit dem Verschlüsselungs-Experiment.