Für alle großen und wichtigen Staaten und Regionen dieser Welt hat sich Google Karten- und Datenmaterial zur Verwendung in den Google Maps eingekauft, aber dennoch gab und gibt es noch immer weiße Flecken und fehlerhaftes Datenmaterial. Zum Ausmerzen dieser Fehler setzte man seit vielen Jahren auf den Google Map Maker und die Hilfe der Community. Jetzt hat Google angekündigt, den Map Maker mit sofortiger Wirkung in Rente zu schicken und bald einzustellen.
Auch für große Abnehmer wie Google ist es nicht immer leicht, mit den Änderungen der Verkehrslandschaft Schritt zu halten und das Datenmaterial in den Google Maps aktuell zu halten. Um schneller über Veränderungen informiert zu werden und Fehler auszumerzen hatte man Mitte 2008 den Map Maker vorgestellt, mit dem jeder Nutzer Veränderungen am Kartenmaterial vorschlagen konnte. Das hat viele Jahre auch gut funktioniert, bis zum peinlichen Fauxpass im vergangenen Jahr.
Obiger Screenshot zeigt sehr gut, was mit dem Map Maker in den vergangenen Jahren möglich gewesen ist: Mit diesem ließen sich neue Orte wie etwa auch Geschäfte, Restaurants oder andere Einrichtungen hinzufügen, bestehende Orte editieren oder mit weiteren Informationen versehen. Auch ließen sich ganze Straßenzüge bearbeiten und anders verlegen oder neue Straßen hinzufügen. Somit sollte das Datenmaterial aktuell gehalten und auf das Wissen der Community gesetzt werden.
Natürlich wurden diese Änderungen nicht in die Live-Karte übernommen, sondern mussten vorher moderiert und freigeschaltet werden. Allerdings hat man lange Zeit auch für die Moderation auf die Community gesetzt und nur im Einzelfall hat tatsächlich ein Google-Mitarbeiter eingegriffen und die Änderung freigeschaltet oder zurück genommen. Das hat zu dem peinlichen Fauxpass geführt, dass im vergangenen Jahr ein urinierender Androide auf den Maps zu finden war – und das war dann wohl langfristig gesehen auch der Todesstoß für den Map Maker.
Jetzt hat man im Produktforum angekündigt, dass der Map Maker ab März 2017 eingestellt wird. Schon jetzt werden alle Veränderungen nicht mehr in diesem sichtbar sein, sondern nur noch in der Haupt-App. Direkt aus der Haupt-App heraus lassen sich nun Änderungen vornehmen und auch der Status der eigenen Änderungsvorschläge einsehen – so dass es eigentlich keine große Überraschung ist dass das externe Tool nun eingestellt wird. Auch das Local Guides-Programm wird weitergeführt und Änderungen freischalten können.
This update will enable us to focus on providing the best editing and moderation experience within Google Maps on both desktop and on mobile. We’ll continue to roll out new features to make sure you’re able to do most of the things you’ve grown accustomed to doing in Map Maker – like edit roads – leading up to March 2017 and after.
Starting today, edits made on Google Maps will no longer be available for moderation on Map Maker. This will allow us to streamline our efforts, speeding up the time for an edit to get published. We will continue posting updates here on the Map Maker Help Forum and on LocalGuidesConnect.com as we bring more features into Google Maps.
To keep contributing your local knowledge to Google Maps and engage with a passionate community of likeminded individuals, we invite you to join the Local Guides program where you can earn points, unlock rewards for submitting edits and other information, and get early access to new Google Maps features.
Schon im vergangenen Jahr hatte man nach dem raffiniert platzierten Androiden die Notbremse gezogen und den Map Maker vorübergehend eingestellt. Damals hatte man aber noch beschworen weiterhin an diesem festzuhalten und hat ihn dann auch tatsächlich nach einigen Monaten wieder Online gebracht. Auch jetzt hält man an dem Konzept fest, allerdings nicht mehr mit dem Map Maker sondern auf anderen Grundlagen.
Mit dem Map Maker geht ein weiteres wichtiges Tool der Maps-Vergangenheit den Weg zum Google-Friedhof. Erst vor wenigen Tagen hatte man angekündigt, Panoramio zu schließen und damit den früher starken Bilderlieferanten für Maps und Earth einzustellen. Auch diese Funktion ist mittlerweile in der Maps-App enthalten und hat längst eine Upload-Funktion, die immer häufiger genutzt wird. Das ist zwar schade für die einzelnen Produkte, allerdings sind diese Funktionen in der Maps-App sicherlich besser aufgehoben.
» Ankündigung im Map Maker Produktforum