Seit Jahren ist Google mit den umgebauten Lexus Rx450h auf den Straßen der USA oder in den eigenen Testgeländen unterwegs um die eigene Technologie für die selbstfahrenden Autos weiter zu entwickeln. Vor knapp zwei Jahren kamen dann die selbstentwickeln Google Cars dazu und jetzt wird die Flotte schon bald um 100 weitere Fahrzeuge einer deutlich größeren Klasse erweitert. Die ersten Fahrzeuge wurden bereits an Google ausgeliefert und werden derzeit umgerüstet.
Aus den monatlichen Berichten des Self Driving Car Projekts geht hervor, dass die Google-Ingenieure derzeit mit 24 Lexus und 34 Google Cars auf den Straßen von vier US-Städten unterwegs sind. Da nicht alle Autos täglich unterwegs sind, kann man sagen dass etwa 50 Fahrzeuge im Dauereinsatz stehen und wertvolle Daten sammeln sowie sich neuen Situationen stellen und gewöhnliche sowie ungewöhnliche Herausforderungen meistern sollen.
Im Mai hat man bekannt gegeben dass die Flotte schon bald um 100 Chrysler Pacifica Vans erweitert werden soll, die das Projekt auf eine neue Stufe heben können. Nicht nur dass man die Größe der Flotte damit auf über 150 verdreifacht, sondern man setzt auch auf deutlich größere Fahrzeuge mit ganz anderen Fahreigenschaften. Da die Fahrzeuge in Zukunft aber vermutlich nicht nur ein oder zwei sondern mehrere Personen transportieren sollen, ist dieser Schritt hin zu Großraumfahrzeugen längst überfällig gewesen.
Die ersten sechs der 100 Fahrzeuge wurden nun von Chrysler an Google ausgeliefert und werden derzeit in einer Garage umgerüstet. Bei den neuen Fahrzeugen achtet man auch schon deutlich mehr auf das äußere Erscheinungsbild, das sich nicht mehr ganz so sehr von dem eines normalen Fahrzeugs abheben soll. Statt einem riesigen Aufbau auf dem Dach haben die Pacificas nur einen kleinen Aufbau und eine niedrigere Kamera. Als Ersatz wurden nun auch Kameras und Sensoren über den vorderen Kotflügeln verbaut, so zumindest sieht es auf den doch recht schlecht geschossenen Fotos aus.
Es dürfte nicht mehr all zu lange dauern bis die ersten Fahrzeuge der neuen Flotte auf den Straßen unterwegs sind und so ihre Tauglichkeit für Googles Programm beweisen müssen. In den vergangenen sechs Jahren konnte man gerade einmal 2 Millionen Meilen zurück legen, während der relativ neue Konkurrent Tesla mit seinen Tausenden von Fahrzeugen schon auf 222 Millionen Meilen kommt. Zwar sind die beiden Programme nicht miteinander vergleichbar, aber Google möchte sich natürlich auch in diesem Punkt nicht abhängen lassen.
Offiziell vorgestellt wurden die neuen Fahrzeuge noch nicht, aber das dürfte man vermutlich schon in wenigen Wochen nachholen. Da man vor diesen wuchtigen Fahrzeugen schon deutlich mehr Respekt haben muss als vor Googles kleinen Knutschkugeln wird man um eine offizielle Vorstellung auch gar nicht mehr drum herum kommen. Ob man in Chrysler auch gleich einen Partner für den Bau der endgültigen Fahrzeuge – das Jahr 2020 rückt schließlich immer näher – gefunden hat, ist aber noch immer nicht bekannt.