AdWords statt AdSense: Spanischer Teenager häuft 100.000 Euro Schulden bei YouTube an, ohne es zu merken
Seit einigen Tagen kursiert eine sehr kuriose Geschichte durch das Web: Ein spanischer Teenager hat sich als Berufswunsch YouTube-Star auf die Fahnen geschrieben und hat direkt damit begonnen, Videos ins Netz zu stellen – so weit, so gut. Schon kurz darauf schossen seine Einnahmen gigantisch in die Höhe und er sah sich schon am Ziel seiner Träume, bis ein Anruf der Bank diese Träume zerplatzen ließ. Statt mehr als 100.000 Euro zu verdienen, hat er diese ausgegeben und einen großen Schuldenberg bei Google angehäuft.
Man kann, mit sehr viel Glück, auf YouTube viel Geld verdienen und im besten Falle auch nach einiger Zeit davon leben. Diesen Traum hatte auch der zwölfjährige Spanier José Javier und begann damit, Videos auf seinen Kanal hochzuladen. Da er aber nicht nur berühmt sondern auch reich werden wollte, hatte er auch Anzeigen in seinem Video geschaltet – dachte er zumindest. Denn statt Anzeigen IN den Videos zu schalten, hatte er Anzeigen FÜR das Video geschaltet – und diese lässt sich YouTube bzw. Google natürlich bezahlen.
Allerdings hat sich der Teenager wohl mehr auf seine Videos als auf die Einstellungen in der Plattform konzentriert und hat sich das ganze nicht so genau durchgelesen. Er sah zwar dass die Zahlen vor dem Euro-Zeichen extrem in die Höhe geschossen sind, aber ihm war wohl nicht bewusst dass es sich dabei um Schulden statt um Guthaben handelt. Zu seinen Freunden hatte er schon gesagt, dass er sich von diesem Geld bald eine Luxusvilla kaufen wird. Das böse Erwachen kam dann, als YouTube den Betrag von seinem Bankkonto abbuchen wollte – denn dann zog die Bank die Notbremse und hatte die Eltern informiert.
Natürlich konnte weder Javier noch seine Eltern diesen Betrag zahlen – seine Mutter ist Arbeitslos und ihr Vater ist Straßenverkäufer – und so saß man mächtig in der Bredouille. Doch nun hat Google mehr als kulant reagiert und hat dem Teenager den kompletten Schuldenberg erlassen – wohl auch durch die Medienberichte. Da die Aussicht, das Geld jemals zu bekommen, ohnehin sehr klein war, verzichtete man komplett auf den Betrag und dreht die negative PR so in eine Positive um. Da der Junge mit seinen 12 Jahren noch nicht geschäftsfähig war, gab es auch noch einen weiteren Grund um den Betrag zu annullieren.
Seine Mutter sagte einer Zeitung, dass er die ganze Zeit dachte dass er Geld verdient statt es auszugeben. Man muss sich natürlich schon fragen ob man einem zwölfjährigen nicht die Unterscheidung zwischen Ausgeben und Einnehmen zutrauen kann, aber offenbar war der Junge so in Ekstase dass er darüber gar nicht mehr nachgedacht hat. Da durch die sehr teure Werbung auch die Klickzahlen auf seine Videos nach oben geschossen sind, kam ihm das ganze wohl normal vor.
Kritisiert wird nun, dass der Junge lediglich seinen Namen und seine Kontoverbindung angeben musste, und keine weitere Alterskontrolle durchgeführt wurde. Möglicherweise könnte das für YouTube noch ein juristisches Nachspiel haben, vor denen man sich mit dem Erlass schützen möchte. Ob der Teenager auch weiterhin sein Glück auf YouTube versuchen wird, ist nicht bekannt.
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Jaja, SEHR kulant… Ein zwölfjähriges Kind ist auch in Spanien nicht uneingeschränkt geschäftsfähig. Einem Kind Werbeanzeigen über 100.000 Euro zu verkaufen, ist eher ein rechtliches Problem für den VERkäufer, denn den Käufer.
Es ist bei Adwords gar nicht möglich 100.000 Euro auszugeben, bevor es zur ersten Abbuchung kommt. Das ist so garantiert nie passiert.
Schöner Beitrag, aber vor „dass“ gehört in der Regel ein Komma.
Ich glaube auch nicht, dass dieser Beitrag auf Wahrheit beruht! Tatsächlich macht Google bei jeweils 500 aufgelaufenen Euros eine Abbuchung vom Konto. Verweigert die Bank diese zahlung, dann werden die Adwords sofort gestoppt. Fazit: Man will uns für blöd verkaufen!