Mit dem Project AMP hat sich Google das Ziel gesetzt, das mobile Web deutlich zu beschleunigen und einen neuen Standard zu schaffen. Webmaster hatten nun schon seit einigen Monaten die Gelegenheit, eine Accelerated Mobile Page ihrer Seite zu erstellen und frühzeitig an dem Programm teilzunehmen. Seit gestern ist die Verlinkung der AMP-Webseiten in der Google Websuche nun scharf geschaltet und wird standardmäßig für alle Nutzer verwendet.
Die AMP-Webseiten zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie sehr schlank gestaltet sind und so eine sehr viel schnellere Ladezeit als „normale Webseiten“ haben – selbst wenn es sich dabei um mobile Webseiten handelt. Diese enthalten angepasste Versionen der Bilder, keine nachgeladenen Script-Dateien oder sonstige Medieninhalte. Dadurch sollen Webseiten praktisch sofort zur Verfügung stehen und eher an eine App erinnern.
Schon seit Anfang des Jahres hatte Google damit begonnen die AMP-Webseiten über die Websuche auszuliefern und die ersten Verlinkungen vorzunehmen, doch dabei handelte es sich nur um eine etwas breiter angelegte Testphase. AMP-Webseiten wurden nur direkt über der Websuche in einem speziellen Karussell verlinkt, während die eigentliche Auflistung auch weiterhin noch zu den normalen bzw. mobilen Webseiten verlinkt hat. Jetzt werden beide wieder zusammengefasst.
Ab sofort verlinkt die mobile Version der Websuche nur noch auf die AMP-Webseiten – sofern denn eine vorhanden ist – und ermöglicht dem Nutzer so einen sehr schnellen Zugang zu Informationen. Symbolisiert werden diese Webseiten durch ein kleines grünes Blitz-Icon im Titel, das schon sehr bald zu einem Qualitäts-Merkmal für die Nutzer werden könnte und sich so entscheidend auf die Klicks auswirken kann. Webmaster sind also gut beraten, eine AMP-Version ihrer Webseite zu erstellen und noch frühzeitig mit dabei zu sein.
Wie weit AMP-Webseiten optimiert sind zeigt etwa das Beispiel von der populären Webseite Forbes.com. Die normale Version benötigt auf dem Smartphone ganze 20 Sekunden bis sie vollständig geladen und komplett nutzbar ist, was praktisch eine Ewigkeit ist. Die AMP-Version hingegen zeigt exakt die gleichen Inhalte an – nur eben nicht ganz so nett und interaktiv aufbereitet – und benötigt nur 1 Sekunde zum laden. Dieser Zeitgewinn dürfte dem Großteil der Nutzer mehr Wert sein als jedes andere Gimmick auf der Webseite.
Wer sich noch nicht über AMP informiert hat, sollte dies auf der offiziellen Webseite tun und ebenfalls langsam aber sicher damit beginnen, damit zu experimentieren. Zwar soll AMP vorerst keine Auswirkung auf das Ranking den Suchergebnissen haben, aber ob das auch in Zukunft so bleibt ist natürlich nicht bekannt. Gerade in der Frühphase kann man sich durch die AMP-Unterstützung und das zusätzliche Icon in den Suchergebnissen gut absetzen und so vielleicht mehr Klicks generieren.
» Ankündigung im Inside Search Blog