Endlich. Nach einer Wartezeit von über vier Monaten hat Google heute endlich den neuen Messenger Google Allo veröffentlicht. Mit diesem wagt man erneut einen kompletten Neustart im Messenger-Markt und möchte nicht nur gegen die etablierte Konkurrenz von WhatsApp & Co. antreten, sondern auch einen völlig neuen Markt schaffen, in dem die virtuellen Assistenten auch in Form dieser Kommunikations-Werkzeuge allgegenwärtig sind.
Google hatte Allo bereits Mitte Mai angekündigt und gemeinsam mit dem Video-Messenger Duo vorgestellt. Während Duo nun schon seit Mitte August erhältlich ist, zieht das deutlich wichtigere Tool nun endlich nach. Evan Blass hatte schon Anfang der Woche durchblicken lassen dass der Messenger heute an den Start geht – und er sollte einmal mehr Recht behalten. In den letzten Wochen wurden bereits viele Informationen rund um Allo geleakt.
Bei Allo handelt es sich in erster Linie um einen simplen neuen Messenger, in dem man einem oder mehreren Freunden oder Familienmitgliedern Kontakt aufnehmen kann. Die Kontaktliste dürfte am Anfang aber noch nicht ganz so gut gefüllt sein wie beim Vorgänger Hangouts, denn Allo setzt nicht auf die Kontakte im Google-Account sondern auf das Telefonbuch des Nutzers. Das hat später zwar den Vorteil dass sich die Kontaktliste wie von Geisterhand ganz alleine füllt, sorgt am Anfang aber eben auch für leere Listen.
In der Konversation von Allo geht es ziemlich bunt zu: Die Nachrichten haben verschiedene Hintergrundfarben und können neben den üblichen Emojis auch mit Stickern versehen werden, die für etwas Farbe im Chat sorgen. So wie man es bereits aus Inbox kennt, kann Google Allo auch Smart Replys anbieten, mit denen man sehr schnell und mit wenigen Worten auf ein Bild oder eine andere Nachricht reagieren kann. Dazu kommt eine intelligente Bilderkennung zum Einsatz, die passende Begriffe vorschlägt. Als letztes neues Feature gibt es auch noch einen Inkognito-Modus.
Im Allo-Messenger ist außerdem eine Preview-Version des Google Assistant enthalten, die allerdings noch nicht in dem vollen Umfang funktioniert wie bei der damaligen Vorstellung. Man kann Konversationen mit dem Assistant beginnen und ihm Fragen stellen, die man bisher in der Websuche eingegeben hätte. Diese werden dann direkt im Messenger beantwortet bzw. es werden Informationen aus der Websuche extrahiert und komplett im Chatverlauf integriert.
Ein Ansprechen des Assistenten ist auch in einem Chat mit einer anderen Person oder sogar in einem Gruppenchat möglich. Dazu muss man die Nachricht einfach nur mit „@google“ gefolgt von dem Befehl oder der Anfrage eingeben, und schon meldet sich der smarte Assistent mit den Antworten. In Zukunft soll der Assistent noch in viele weitere Google-Produkte integriert werden und ist nun mit Allo das erste mal wirklich ans Tageslicht gekommen. In den nächsten Wochen und Monaten soll dieser sehr viel mehr Funktionen und Möglichkeiten bekommen.
Mit Allo hat Google nicht nur eine neue Messenger-App gestartet – was in der heutigen mobilen Welt schon wichtig genug ist – sondern stellt sich durch die tiefe Integration des Google Assistant völlig neu auf – denn dieser hat immerhin das Potenzial die wichtige Websuche zu ergänzen oder für viele Dinge sogar zu ersetzen. Der Assistant tut das, was diverse Produkte wie der Knowledge Graph oder Google Now schon seit einiger Zeit vorgemacht haben: Wichtige Informationen für den Nutzer herausfiltern und diese dem Nutzer aufbereitet anbieten – entweder auf Nachfrage oder in passenden Situationen.
Die Google Allo App war bereits seit einigen Monaten im Play Store gelistet und hat auch die mehrfachen Logo-Wechsel verraten, die der Messenger mittlerweile hinter sich hat. Außerdem hatten einige Tester schon seit längerer Zeit Zugriff auf die App und konnten diese im stillen Kämmerlein testen. Dennoch konnten sie wohl ihre Begeisterung nicht zurück halten und haben der App eine Bewertung von 4,8 Sterne inklusive einiger positiver Kommentare gegeben.
Wer Allo über den Play Store noch nicht bekommen hat, kann sich die APK-Datei auch direkt bei APK Mirror herunterladen und installieren.
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