Vor einem halben Jahr hat Google in der mobilen App die Destinations-Funktion gestartet, mit der man sich über ein Reiseziel in der Websuche informieren und einen Trip komplett planen kann. Seit einigen Tagen gibt es dieses Portal auch in der Desktop-Version der Google-Suche und steht nun unter der Bezeichnung „Destinations“ oder auf Deutsch „Reiseführer“ zur Verfügung. Zugänglich ist es allerdings derzeit nur über die Websuche.
In den letzten Monaten und Jahren hat Google eine ganze Reihe von Angeboten gestartet, die sich mit der Reiseplanung beschäftigen. Sei es der Hotel Finder, die Flugsuche, Google Trips oder auch Google Travel. Mit Destinations wird das ganze nun etwas besser zusammengefasst und alle Angebote darin verlinkt. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Google tatsächlich ein „echtes“ Reiseportal startet.
Sucht man in der Websuche nach einem Land oder einem Kontinent, werden direkt im Knowledge Graph beliebte Orte und Städte unter dem Titel „Reiseführer“ vorgeschlagen. Diese führen dann nicht etwa zu einer weiteren Websuche, so wie viele andere Links im Knowledge Graph auch, sondern öffnen direkt das Reiseführer-Portal mit der ausgewählten Stadt. Als Beispiel habe ich nach „Deutschland“ gesucht und habe die Reiseführer-Seite für Berlin geöffnet.
Begrüßt wird der Nutzer auf der Seite erst einmal von einem großen Headerbild inklusive einer kleinen Karte mit der Lage der Stadt. Darunter gibt es eine kurze Beschreibung mit den wichtigsten Daten, deren Quelle allerdings nicht bekannt ist – es stammt zumindest nicht aus der Wikipedia. Direkt daneben gibt es dann drei Links zu der Suche nach Reisen an diesen Ort per Flugzeug, komplette Tages-Trips inklusive Hotel oder auch nur die Suche nach Hotels in der Umgebung. Dazu kommen die bereits erwähnten diversen Spezialangebote von Google zum Einsatz.
Darunter befinden sich dann die beliebtesten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten in dieser Stadt inklusive einer großen Karte. Mit einem Klick kommt man auf eine weitere Seite mit einer großen Karte, weiteren Details und ähnlichen Sehenswürdigkeiten. Darunter gibt es eine Grafik, die einen Aufschluss über die besten Zeiten für einen Besuch geben soll. In dieser werden die Niederschlagswerte, die Durchschnittstemperaturen und die Beliebtheit für einen Besuch gestaffelt nach Monat angezeigt.
Als letztes gibt es dann auch noch eine Auflistung von Videos aus dieser Stadt und eine Liste mit sehr ähnlichen Städten in der Nähe – meist auch im selben Land. Alle Listen lassen sich seitwärts scrollen und sind praktisch endlos und ermöglichen weitere Recherchen.
Eigentlich hat Google nun alles was es zum Aufbau und Betrieb eines Reiseportals benötigt zusammen: Man hat Informationen und Medien über alle Orte der Welt, kann Reisen per Flugzeug, Bahn oder mit dem Auto planen, kann Hotels vermitteln, Pauschalreisen inklusive Anreise vermitteln und hat ein Portal im Angebot, mit dem vergangene Reisen verwaltet werden können. Ein eigenes Portal wird man wohl nicht starten, aber über die Websuche können all diese Informationen vermittelt werden – und Destinations dürfte in Zukunft ein sehr zentraler Punk dafür werden. Alles was dem Portal noch fehlt, ist eigentlich nur eine Suchfunktion.