GoogleWatchBlog

Mobile Websuche: Webseiten mit übergroßen Overlay-Bannern werden in Zukunft abgestraft

» Web-Version «

Als Unternehmen das den Löwenanteil seines Umsatzes mit Onlinewerbung verdient, geht Google erstaunlich rigoros gegen Anbieter vor, die es übertreiben und dem Nutzer mit zu viel Werbung belästigen. Gerade auf dem Smartphone kann Werbung noch nerviger sein, denn dort ist man meist auf der Suche nach schnellen Informationen und kann Banner in vielen Fällen nicht so einfach wegklicken. Schon bald wird es in der mobilen Websuche für Seiten mit solchen riesigen Bannern eine Abstrafung geben.


Da es auf dem Smartphone kein klassisches Popup gibt, arbeiten viele mobile Webseiten mit einem Overlay, das den kompletten Content bedeckt und diesen erst nach dem Anklicken oder Schließen des Banners freigibt – wenn überhaupt. Dem will Google nun einen Riegel vorschieben und wird diese Banner in Zukunft automatisch erkennen und die Webseite dafür mit einem schlechteren Ranking abstrafen.

Obige Grafik zeigt drei Beispiele für in Zukunft nicht mehr akzeptable Formate: Banner die sich direkt über den Content legen und diesen zu großen Teilen verdecken – mit einem winzig kleinen Button zum Schließen, den man oftmals nicht trifft und so versehentlich auf den Bannerlink klickt. Das zweite ist ein solch gigantischer Banner, dass der Nutzer den kleinen Teil des eigentlichen Inhalts schon gar nicht mehr wahrnimmt. Als drittes wird ein komplettes Overlay gezeigt, das gar keinen Hehl mehr daraus macht dass der eigentliche Inhalt praktisch völlig unwichtig ist.

Die zweite Grafik zeigt dagegen akzeptable Formate, die dem aber sehr ähneln: Zwar ist die Nervtötung für den Nutzer die gleiche, aufgrund gesetzlicher Gegebenheiten muss Google (und die Nutzer) dies aber zähneknirschend akzeptieren: Banner die auf das Speichern von Cookies hinweisen, Banner die eine Altersabfrage durchführen und Banner die zwar einen großen Teil des Displays einnehmen, aber eben nicht den Content verdecken, sondern diesem nur weniger Platz einräumen.



Die Änderung in der Websuche soll am 10. Januar 2017 stattfinden, so dass man betroffenen Webseiten noch genügend Zeit gibt um sich bei den Werbebannern neu aufzustellen und den Content vielleicht doch etwas mehr ins rechte Licht zu rücken. Dabei handelt es sich aber ausdrücklich nur um eines von vielen Ranking-Signalen, was Google stark betont. Auch eine Webseite mit diesen nervigen Bannern hat also durchaus die Chance auf die ersten Plätze, wenn der darunter liegende Inhalt wertvoll ist.

Dennoch dürfte das neue Signal zu einem Traffic-Rückgang von solchen Seiten führen, und vielleicht auch den einen oder anderen Webmaster zum Umdenken bringen. Vielleicht geht so kurzfristig Umsatz verloren, aber durch die gesteigerte Qualität ist der Nutzer auch eher bereit zurückzukehren – was dann wiederum in häufigeren Bannerklicks resultiert (im besten Fall). Werbebanner sind immer ein zweischneidiges Schwert, aber ich denke dass Google hier einen guten Weg gefunden hat.

» Ankündigung im Google Webmaster Blog


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren