Seit gestern Abend wird die finale Version von Android Nougat ausgerollt und sollte in den nächsten Tagen auf allen aktuellen Nexus-Smartphones angekommen sein. Mit der 7er-Version des Betriebssystems bringt Google nicht weniger als 250 Verbesserungen mit, von denen wir die wichtigsten hier vorgestelllt haben. Eine kleine Neuerung, die in Zukunft noch sehr wichtig werden könnte, hat bisher aber nur wenig Beachtung gefunden: Android bekommt in Zukunft Service Packs.
Die Fragmentierung von Android ist seit vielen Jahren ein bekanntes Problem und ist in der jüngeren Vergangenheit eher schlimmer statt besser geworden. Doch aus diesem Ärgernis für die Smartphone-Besitzer ist im vergangenen Jahr bitterer Ernst geworden: Durch den Stagefright-Bug waren – und sind – potenziell 1 Milliarde Android-Geräte gefährdet, die von den Herstellern nicht mehr aktualisiert werden und von Google nicht aktualisiert werden kann. Dazu wurden vor einiger Zeit die monatlichen Security-Updates eingeführt, und jetzt geht man den nächsten Schritt.
In der Ankündigung heißt es, dass Android ab Nougat zu einer „new regular maintenance schedule“ wechseln wird. Diese sollen alle drei Monate ausgerollt werden und sowohl Problem lösen, neue Funktionen mit sich bringen und an einigen Stellen Veränderungen vornehmen. Wenig überraschend arbeiten die Android-Entwickler schon jetzt am ersten Service Pack, das dann wohl noch in diesem Jahr ausgerollt werden dürfte. Ob die Android-Version dadurch eine höhere Versionsnummer bekommt (Android 7.1) oder es tatsächlich nur als Service Pack gezählt wird, ist noch nicht bekannt.
Auch diese Service Packs werden wieder nur für die von Google gepflegten Nexus-Smartphones zur Verfügung stehen, da sich die meisten Hersteller nicht die Mühe machen dürften, diese auch für ihre Geräte umzusetzen und auszurollen. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass über diese Mini-Updates große Innovationen ausgerollt werden, denn diese wird man sich auch weiterhin für die großen Versionen von Android aufheben. Mit dem jährlichen Release dürfte das auch vollkommen ausreichen, denn ein ständiges Update ala Chrome OS ist für Android derzeit kaum vorstellbar.
Zwar gibt es noch keine tieferen Details zu diesen Service Packs, es wird aber erwartet dass Google den Beta-Channel von Android Nougat aufrecht erhält und auch diese kleineren Updates zuerst in einer Beta-Version ausrollt. Erst wenn es dann keine Probleme mehr gibt, wird das Update dann für alle Nutzer ausgerollt und sollte dann fehlerfrei sein. Bestätigt ist das aber noch nicht. Details wird es dann vermutlich in den nächsten Monaten vor dem ersten Release geben.
Diese kleinen Service Packs dürften auch direkt im Hintergrund heruntergeladen und installiert werden, ohne dass der Nutzer etwas davon bemerkt oder zu einem Neustart gezwungen wäre. Dieser neue Update-Prozess von Android Nougat wurde bereits in einer frühen Developer Preview gesichtet und macht mit diesen Service Packs nun auch einen Sinn.