Google Maps Beta Update: Plus Codes statt Koordinaten, Navigations-Ende, Essen-Bestellung, Pokémon & mehr

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Vor einigen Monaten wurde die Beta-Version der Google Maps-App angekündigt, und von dieser darf man sich häufigere Updates und viele neue Funktionen erwarten – und genau so ist es auch. Seit zwei Tagen wird ein Update für die Beta-Version der Maps ausgerollt, die zwei neue Funktionen mit sich bringt und auch unter der Haube viele Hinweise auf zukünftige Features enthält.

Plus Codes

maps plus codes
Um einen exakten Punkt auf der Weltkarte zu definieren werden im Normalfall Koordinaten in der Form von 37.421813, -122.084062 oder noch schlimmer 37°25’18.5″N 122°05’02.6″W verwendet. Diese sind aber erstens sehr lang und zweitens kann sich wohl kein Mensch diese Koordinaten merken und abtippen. Schon vor einigen Jahren haben Google-Ingenieure daher die Plus Codes entwickelt und eingeführt, die exakt die gleichen Koordinaten in der Form von 849VCWC8+P9 darstellen.

Die Plus Codes sind nicht nur deutlich kürzer, und durch die Zugabe von Buchstaben auch leichter zu merken, sondern können auch noch einmal gewaltig abgekürzt werden. Die ersten vier Zeichen geben nur die grobe Region in einem Gitter von 100 x 100 Kilometer an. Das bedeutet, dass diese vier Zeichen auch entfernt werden können, wenn man sich in der gleichen Stadt oder Region befindet. Und so kann man auch nur die Koordinate CWC8+P9 an einen Freund senden, was man sich problemlos merken kann.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die mobile Version der Google Maps unterstützt nun ebenfalls diese Plus Codes und kann diese zu jedem Punkt auf der Karte anzeigen. Dazu muss man einfach nur einen Marker an der gewünschten Stelle setzen, und der Plus Code wird direkt unter den klassischen Koordinaten angezeigt. Die Suche nach diese Koordinaten ist schon seit langer Zeit sowohl auf dem Desktop als auch in der App möglich.



Statistiken am Ende der Navigation

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Nach dem Ende einer Navigation, wenn man das Ziel erreicht hat, gibt es nun eine neue Anzeige zum Abschluss des Vorgangs: Auf einer eingeblendeten Karte wird angezeigt, wie lange man unterwegs gewesen ist, ob das Ziel in der geplanten Zeit erreicht wurde, und wie weit man insgesamt gereist ist. Falls man mit dem Auto unterwegs gewesen ist, wird auch noch die Fußgänger-Navigation bis zum endgültigen Erreichen des Ziels angeboten. Da man meist etwas entfernt parken muss, wirklich eine praktische Funktion.

Teardown: Tempolimits

maps speed
Im Quellcode der Maps-App finden sich mehrere Hinweise darauf, dass die App schon bald auch die Tempolimits auf einzelnen Straßen anzeigen kann. Da Google eindutig über die Daten verfügt – sonst könnte die Navigation keine Zeit abschätzen – wird es Zeit dass diese auch endlich mit den Nutzern geteilt werden. In welcher Form diese Information eingebunden werden soll ist noch nicht bekannt, es soll sich aber um eine dauerhafte Anzeige handeln, die über einen Menüpunkt deaktiviert werden kann. Möglicherweise wird die Information also nur im Navigationsmodus rausgerückt.

Teardown: Essen bestellen

maps food
Viele Menschen nutzen die Google Maps zur Suche nach Restaurants, und schon bald könnte man auch direkt über die App Essen bestellen. Im Code der App sind nun Fragmente gefunden worden, die darauf hinweisen dass schon bald Essen direkt aus der App heraus bestellt werden kann. Da es unwahrscheinlich ist dass Google ein eigenes Lieferdienst-Portal aufbaut, und der Markt extrem umkämpft ist, dürfte man hier wohl in Zukunft mit einem oder mehreren Dienstleistern zusammen arbeiten – ähnlich wie bei der Uber-Integration in der Navigation.



Teardown: Unangemessene Fragen melden

maps question
Bei der Bewertung von Orten werden dem Nutzer viele Fragen gestellt, die lediglich mit JA, NEIN oder UNSICHER zu beantworten sind und so möglichst viele Informationen abfragen sollen. Manchmal gibt es allerdings unangemessene Fragen, die auf einen Ort nicht zutreffen. Diese können in Zukunft gemeldet und ein dazugehöriger Grund ausgewählt werden. AndroidPolice gibt als Beispiel an, dass bei Drive-Ins nach den Sitzplätzen gefragt wird.

Teardown: Pokémon

maps pokemon

Am Ende noch eine interessante Entdeckung: Die Google Maps-App enthält eine Reihe neuer Grafiken, die aber lediglich nur ältere Versionen ablösen. Neu dazugekommen ist hingegen das Pokémon-Logo. Wie und wo es Verwendung finden wird ist noch völlig unklar, sehr wahrscheinlich dürfte es sich aber um einen neuen Easteregg in Vorbereitung handeln. Es ist sehr unwahrscheinlich dass Google in den Pokémon-Mapping-Markt einsteigt.

[AndroidPolice]




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comment 1 Kommentare zum Thema "Google Maps Beta Update: Plus Codes statt Koordinaten, Navigations-Ende, Essen-Bestellung, Pokémon & mehr"

  • Ich sehe keinen Vorteil in den Pluscodes, und vermute, Google will hier seine Marktmacht nutzen, um die Idee und die Arbeit seiner eigenen Entwickler durchzusetzen. Für mich ist „849VCWC8+P9“ noch wesentlich undurchschaubarer als „37.421813, -122.084062“. Bei letzterem habe ich wenigstens in der Schule gelernt, dass man auf der nördlichen Halbkugel und weit im Westen suchen muss. Und wie man so einen Buchstabensalat in eine Katastrophensituation (z.B. Brand melden) dem Dispatcher fehlerfrei rüberbringen soll, das sehe ich auch nicht. Was wirklich innovatives wäre statt dessen „what three words“ (http://what3words.com/): 3 Worte, um jeden Ort der Welt auf 9 m² genau zu bestimmen, lokalisiert in alle wichtigen Weltsprachen

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