Chrome Electron: So lassen sich Chrome-Apps in kurzer Zeit und ohne Aufwand in Desktop-Apps verwandeln
Vor einigen Tagen hat Google das Ende der Chrome-Apps angekündigt und wird diese in Zukunft nur noch unter dem eigenen Betriebssystem Chrome OS unterstützen. Zwar verwenden laut der Ankündigung nur sehr wenige Nutzer überhaupt die Chrome Apps, aber dennoch dürften viele Entwickler und wohl auch Nutzer davon überrascht gewesen sein. Mit einem neuen Tool ist es nun möglich, alle Chrome Apps direkt und ohne eigenen Aufwand in eine Desktop-App umzuwandeln.
Mit den vor drei Jahren eingeführten Chrome-Apps wollte Google sicher stellen, dass der eigene Browser mehr Möglichkeiten bietet und auch das eigene Betriebssystem Chrome OS mit Apps versorgt wird. Im Laufe der Jahre sind viele Technologien aber zum Standard geworden und können so auch sehr einfach von Web Apps verwendet werden, so dass die Chrome-Apps ihre Existenzberechtigung verloren haben. Es war also nicht wirklich überraschend, dass Google nun den Stecker ziehen wird.
Mit der Electron-Plattform ist es möglich, Web-Apps direkt und ohne großen Aufwand in Desktop-Apps für Windows, Mac OS und Linux zu verwandeln. Diese werden wie normale Desktop-Apps ausgeführt und sind so nicht mehr als ursprüngliche Web-Apps zu erkennen. Mit einer kleinen Erweiterung dieser Plattform ist es nun auch möglich, Chrome-Apps in solche Desktop-Anwendungen umzuwandeln, und diese auch in Zukunft nutzbar zu machen. Dazu muss lediglich Electron Chrome verwendet werden.
Mit Electron Chrome ist es denkbar einfach, eine App umzuwandeln und auszuführen: Es muss einfach nur die lokale URL der installierten App oder eine ID aus dem Chrome Web Store angegeben werden. Anschließend wird die App umgewandelt und steht direkt als Desktop-App zur Verfügung. Die Besonderheit dabei ist es, dass dies nicht nur dem Entwickler vorbehalten ist, sondern dass jeder Nutzer selbst seine favorisierten Apps umwandeln und so auch in Zukunft weiter nutzen kann. Wandelt man eine App direkt aus dem Chrome Web Store um, werden sogar die Updates automatisch heruntergeladen und in die App integriert.
Noch hat Google eine Übergangsphase von über einem Jahr eingeräumt, aber die Zeit vergeht bekanntlich schnell, und natürlich müssen sowohl Entwickler als auch Nutzer jetzt schnell nach Lösungen suchen. Einfacher als mit Electron Chrome kann es aber wohl nicht mehr gehen, so dass die beste Lösung nun schon gefunden ist. Noch ist das Tool zwar nicht fertig entwickelt, aber bis auf die Umsetzung der USB-Schnittstelle soll bereits alles problemlos funktionieren.
Da die Chrome-Apps auch in Zukunft unter Googles eigenem Betriebssystem Chrome OS verwendet werden können und dort auch noch lange Zeit unterstützt werden dürften, kann man so sehr schnell Cross-Platform-Apps entwickeln, die in allen wichtigen Betriebssystemen verwendet werden können. mit solchen Tools könnten die Chrome Apps dann möglicherweise doch noch eine längere Lebenszeit vor sich haben.
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