Werbegeschäft im Visier: EU-Kommission startet drittes Verfahren gegen Google

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Es kommt immer dicker für Google: Nachdem die EU-Kommission bereits zwei Verfahren gegen das Unternehmen führt, hat man heute nun die Eröffnung eines dritten angekündigt. In diesem Fall geht es um Googles Werbegeschäft, mit dem man ebenfalls die Konkurrenz ausgebootet und selbst die eigenen Nutzer unter Druck gesetzt haben soll. Die Vorwürfe wiegen zwar schwer, aber wirklich verständlich sind sie nicht.


Schon seit einiger Zeit laufen in der EU-Kommission zwei Verfahren gegen Google, die sich auf die Websuche und auch auf das Betriebssystem Android beziehen – und jetzt nimmt man einen weiteren Geschäftsbereich ins Visier. Schon vor einigen Wochen gab es Berichte darüber, dass die Kommission Beweise gegen Google sammelt. Und diese dürfte man jetzt wohl bekommen haben.

EU-Aufspaltung
[Bild: TNW]

Konkret wirft die Kommission dem Unternehmen unfairen Wettbewerb bei „AdSense for Search“ vor. Dabei handelt es sich nur um einen relativ kleinen Teilbereich des Werbegeschäfts, mit dessen Hilfe die Google Websuche in Drittseiten integriert werden kann. Die dabei erzielten Werbeeinnahmen werden dann mit dem Webmaster geteilt, der so durch die Integration der Websuche Geld verdienen kann. Eigentlich ein simples Modell, das seit vielen Jahren besteht, aber jetzt stößt sich die EU-Kommission an diesem Angebot.

Der Vorwurf ist es nun, dass Google es absichtlich erschwert, auch Werbeanzeigen von anderen Anbietern in den Suchergebnissen zu platzieren. Auch per Richtlinien ist es verboten, dass diese Anzeigen direkt neben oder unter den Werbeanzeigen von Google erscheinen. Einige Partner müssen außerdem eine bestimmte Anzahl an Websuchen erreichen um weiterhin an dem Werbeprogramm teilzunehmen. Diese müssen die Websuche dann auch möglichst prominent und „am besten Platz“ im eigenen Angebot platzieren.



Die Vorwürfe mögen vielleicht der Wahrheit entsprechen, aber wirklich nachvollziehbar sind sie nicht. Natürlich möchte Google keine fremde Werbung neben den eigenen Suchergebnissen – da dies am Ende wieder auf das Image des Unternehmens zurückfallen würde. Dass man mit großen Anbietern spezielle Verträge für die Integration der Websuche hat, ist ebenfalls nicht weiter verwunderlich. Diese Vertragsangelegenheiten zwischen den beiden Unternehmen sollten aber wohl kaum Bestandteil eines EU-Verfahrens sein.

Es scheint ganz so, als wenn die EU-Kommission auf Biegen und Brechen versucht, möglichst viele Vorwürfe gegen Google zu finden und Beweise zu suchen. Kritisiert wird mittlerweile, dass keines der beiden vorherigen Verfahren abgeschlossen oder auch nur einen Schritt weiter gekommen ist. Möglicherweise liegt es daran, dass man nicht genügend gegen das Unternehmen in der Hand hat und deswegen nun in die Breite geht. Google selbst wird sich laut einem Sprecher in den nächsten Tagen zu den neuen Vorwürfen äußern.

[futurezone]




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