Sidewalk Labs: So möchte die Alphabet-Tochter die Parkplatz-Probleme lösen
Mit den Sidewalk Labs leistet sich die Google-Mutter Alphabet eine Tochterfirma, die das Leben in den Städten revolutionieren soll. In den ersten Schritten nimmt man sich den häufigsten Problemen des Alltags an und möchte für diese bessere Lösungen finden. In einem geleakten Dokument befinden sich nun zwei Lösungen für den Verkehr, mit dem unter anderem auch das Parkplatzproblem gelöst werden soll.
Langfristig haben sich die Sidewalk Labs das Ziel gesetzt, ganze Städte von Grundauf neu zu planen, aber in den ersten Schritten fängt man natürlich erst einmal klein an. Vor wenigen Wochen hat man erst damit begonnen, das größte WLAN-Netzwerk der Welt mitten in New York aufzubauen. In Ohio soll nun der nächste Schritt gemacht und der Verkehr optimiert werden.
In einem geleakten Dokument, das eigentlich nicht für die Öffentlichkeit sondern nur für die Stadtverwaltung von Columbus gedacht war, zeigt sich wie sich die Sidewalk Labs den zwei größten Problemen annehmen: Als erstes geht um die Routenplanung, die auch mit den Kosten der Anreise versehen werden soll. Für jedes öffentliche Verkehrsmittel sollen Preise hinterlegt werden, im Auto sollen Benzinkosten berechnet und auch Parkgebühren vorher angegeben werden. Daraus soll eine Software dann den perfekten Weg von A nach B vorgeben, sowohl zeitlich als auch mit den zu erwartenden Kosten.
Das zweite Experiment geht schon etwas weiter und benötigt sehr viel mehr technologisches Equipment: Alle teilnehmenden Fahrzeuge einer Stadt sollen mit Kameras ausgerüstet werden, die ständig nach freien Parkplätzen und Parkplatzschildern ausschau halten. Diese Daten sollen dann allen Nutzern zur Verfügung gestellt werden, so dass eine Software ständig weiß wo ein Parkplatz frei ist. Die ewige Parkplatz-Suche wäre damit endgültig vorbei, zumindest wenn ausreichend viele Teilnehmer mitmachen.
Weiter ist davon die Rede, dass auch Privatparkplätze in das Angebot aufgenommen werden sollen, die von den Besitzern sehr einfach über die App vermietet werden können. Auch diese Kosten sind vorher in der App angegeben und werden im Gesamtpreis der Route mit angezeigt. Langfristig sollen diese Möglichkeit auch in den Google Maps zur Verfügung stehen.
Gerade die Parkplatz-Suche kann aber auch nur dann perfekt funktionieren, wenn noch sehr viel mehr Daten gesammelt werden: Erkennt die Software etwa dass Nutzer A in 10 Minuten zu Hause ankommen und einen Parkplatz benötigt wird, kann noch ausgewertet werden ob ein anderer Nutzer B in der gleichen Straße gerade auf dem Weg zum Auto ist und wegfahren wird. Dieser Platz kann dann für den ankommenden Nutzer „reserviert“ und keinem anderen Nutzer mehr angezeigt werden. Das setzt aber natürlich voraus, dass sich alle Fahrer an die Angaben der Software halten und auch nur dort parken, wo es für sie eingeplant wurde.
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