Immer wieder reicht Google interessante und teilweise auch merkwürdige Patentanträge ein, die in einigen Fällen verraten woran das Unternehmen gerade forscht oder arbeitet. Der jetzt aufgetauchte und zugesprochene Patentantrag bezieht sich auf die Noch-Tochter Nest und bezieht sich im weitesten Sinne auf die Heim-Automatisierung. Patentiert wurde ein smartes Gitterbett für Kleinkinder.
Zwar hat die Google-Tochter Nest hochtrabende Pläne und möchte den ganzen Wohnraum der Menschen automatisieren, doch bisher ist das Unternehmen noch nicht über die smarten Thermostate, einen Rauchmelder und einige Webcams hinaus gekommen. Doch zumindest ganz tief in den Schubladen scheinen auch Pläne für Geräte zu liegen, die auch die Betreuung der kleinsten Mitbewohner übernehmen können.
Die Skizze zu dem Patent sieht wenig spektakulär aus und dürfte wohl in aller Eile gezeichnet worden sein, aber dafür hat es die in den Gitterstäben verbaute Technologie in sich: Dort können modular beliebige Sensoren verbaut werden, mit denen das Kind überwacht werden soll. Angedacht sind etwa Sensoren für die Temperatur, den Luftdruck, die Helligkeit aber auch für die Beschleunigung (WTF?). Auch an eine Kamera ist gedacht, mit dem die Eltern auch aus der Ferne einen Blick auf das Kind werfen können.
Aber das Kinderbett soll nicht nur passiv sondern auch aktiv tätig werden und kann die Betreuung des Kindes übernehmen: Wenn das Bett feststellt dass das Kind für längere Zeit weint, können durch Projektoren Cartoon-Figuren an die Wand geworfen werden, mit denen das Kind wieder beruhigt werden soll. Ist es Zeit zum schlafen, kann auch leise Einschlafmusik gespielt, die Stimme der Mutter widergegeben oder durch spezielle Beleuchtung eine Einschlafstimmung erzeugt werden.
Aber auch schon die kleinsten sollen rundherum überwacht und ihr Verhalten ausgewertet werden: Wenn das Schlafverhalten von den bisher bekannten Daten abweicht, werden die Eltern darüber informiert. Auch ob der Husten des Kindes jetzt „normal“ oder „besorgniserregend“ ist und ob dies die Aufmerksamkeit der Eltern benötigt, entscheiden die Algorithmen und informieren bei Bedarf die Eltern – wohl per App auf dem Smartphone.
Ein solches Bett kann sicherlich Erleichterung in den Alltag mit einen Kleinkind bringen, die Frage ist nur ob die Menschen das wirklich möchten. Den eigenen Nachwuchs sollte man vielleicht nicht unbedingt an Maschinen abschieben sondern sich selbst darum kümmern und diese Zeit genießen. Aber es wird ja niemand gezwungen ein solches Bett oder ein anderes Gerät dieser Art zu kaufen, wenn Nest es denn tatsächlich auf den Markt bringen sollte.