Klage abgewiesen: Französische Musikindustrie wollte ‚Torrent‘ in den Suchergebnissen zensieren

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Zahlreiche Unternehmen aus der Medienindustrie versuchen die Ergebnisse der Google-Websuche zu zensieren um illegale Downloads zu verhindern. Zwar unternimmt Google selbst viele Schritte um solche Seiten gar nicht erst in die Ergebnisse aufzunehmen, aber dabei handelt es sich bekanntlich um einen Kampf gegen Windmühlen. Der Versuch der französischen Musikindustrie, den kompletten Begriff „Torrent“ zu zensieren ist nun aber zurückgewiesen worden.


Wie Googles Transparency Report zeigt, löscht das Unternehmen Tag für Tag auf Anfrage der Medienindustrie zehntausende Links aus den Suchergebnissen – und dabei handelt es sich nur um solche, die Googles Algorithmen nicht ohnehin schon ausfiltern. Die Musikindustrie in Frankreich wollte nun einen ganz großen Coup landen und Ergebnisse mit dem Wörtchen „Torrent“ in Verbindung mit Künstlernamen komplett blockieren.

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Geklagt hatte die Syndicat National de l’édition Phonographique (SNEP), eine Lobby-Organisation der französischen Musikindustrie. Man wollte erreichen, dass bei Websuchen mit dem Begriff „Torrent“ in Verbindung mit den Künstlern Kendji Girac, Shy’m und Christophe Willem keine Ergebnisse mehr angezeigt werden. Statt also einzelne Ergebnisse zu löschen und herauszufiltern, sollte das nun der große Schlag sein. Doch die Klage wurde noch vor der Verhandlung abgewiesen.

Das Gericht begründete die Ablehnung gleich mit zwei Punkten: Zum einen handelt es sich bei dem Begriff „Torrent“ um einen geläufigen Begriff, mit dem nicht nur illegale Downloads bezeichnet werden, sondern durchaus auch legale Angebote. Die dahinter stehende Technologie ist absolut neutral und kann daher nicht zensiert werden. Außerdem fand es das Gericht sehr merkwürdig, dass die Blockade nur für drei Künstler und nicht für all vertretenen Künstler gelten sollte – offenbar haben nur diese drei die Klage vorangetrieben.



In Frankreich hätte eine solche Klage zumindest eine gute Chance gehabt, denn schon vor einigen Jahren erging ein Urteil dass Google die Autovervollständigung zensieren muss und auch dort schon der Begriff „Torrent“ nicht mehr vorkommen darf. Dieses Urteil gilt bis heute, daher wäre eine zukünftige Zensur der Ergebnisse auch nicht mehr überraschend gewesen.

Stattdessen muss die Organisation SNEP nun die Gerichtskosten tragen und 10.000 Euro an Google sowie 15.000 Euro an Microsoft für ein sehr ähnliches Verfahren überweisen.

[futurezone]




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