Wer heute früh zum ersten mal die Google Maps öffnet, wird eine leicht veränderte aber dennoch sehr vertraue Version der Karten zu Gesicht bekommen. In der Nacht haben Googles Designer ein neues Farbschema für die Maps freigeschaltet, mit der sich sowohl die Navigation innerhalb der Karte als auch die Anzeige von weiteren Informationen verbessern soll. Die neue Version sollte direkt auf allen großen Plattformen sichtbar sein
Verbesserungen an den Google Maps werden von den Entwicklern und Designern ständig und sehr häufig vorgenommen, aber eine grundlegende Änderung am eigentlichen Kartenmaterial gibt es nur alle Jubeljahre einmal – und heute ist es wieder soweit. Gestern Abend haben die Designer des Maps-Teams angekündigt, dass sich das Aussehen der Karte verändern wird – und mittlerweile sollte die Änderungen auf allen Plattformen und Apps angekommen sein.
Obiger Screenshot zeigt schon sehr eindrucksvoll, dass das Redesign offenbar funktioniert hat: Die rechte Version wirkt deutlich ruhiger, nicht ganz so überladen und auf den ersten Blick auch übersichtlicher. Ziel des Redesigns ist laut den Designern auch genau dies gewesen. Man möchte noch mehr Informationen auf der Karte anzeigen, ohne aber die Karten zu überladen und zu viel Text auf die Karten zu bringen. Erreicht hat man dies durch Einsparungen und Farbcodes.
Das ist neu:
- Keine Straßenumrandungen mehr: In der vorherigen Version der Maps fand sich um jede Straße noch ein grauer Rahmen, obwohl sich diese ohnehin durch ihre weiße Farbe schon vom Rest abgehoben haben. Dieser Rahmen wurde jetzt entfernt und sorgt wohl für den größten Effekt.
- Neue Text-Darstellung: Die Darstellung von Orten, Plätzen, Bahnhöfen und Straßen haben jetzt veränderte Schriftarten und heben sich gegenseitig stärker voneinander ab als bisher. So lassen sich die eingeblendeten Texte noch einfacher erkennen.
- Areas of Interest: Auf der Karte finden sich jetzt orange-gefärbte Bereiche, die besonders populäre und belebte Plätze anzeigen sollen und eine gute Orientierungshilfe für Touristen bieten können. Diese werden wohl auch durch den Plan-your-Visit-Algorithmus ermittelt. In sehr belebten Bereichen wie New York City wurden aber auch „Hand angelegt“.
Aber auch für die Darstellung von weiteren offiziellen Plätzen hat man einen neuen Farbcode geschaffen, mit dem die Nutzer sehr einfach erkennen können um welche Art von Ort es sich handelt. Obige Grafik zeigt, wie diese Farbcodes aussehen, die auch einiges an (unbewusster) Übung benötigen um tatsächlich verinnerlicht zu werden. Bei häufiger Nutzung kann der Nutzer aber so sehr leicht Schulen, Krankenhäuser und andere Plätze unterscheiden.
Möglicherweise ist dies auch eine deutlich elegantere Umsetzung der erweiterten Business-Kategorien die in Japan seit einiger Zeit getestet werden. Zur Zeit gelten diese Farbcodes zwar nur für öffentliche Plätze und nicht für Business-Einträge, aber diese können natürlich auch sehr einfach und mit einem ähnlich dezenten Farbcode auch für diese ausgerollt werden. Bei der Einteilung der Farben setzt man ganz auf eine dezente Version des Farbkreises.
Bei der Ankündigung hat das Maps-Team auch noch bekannt gegeben, dass die Maps mittlerweile mehr als 100 Millionen Einträge kennen und jeden Tag tausende weitere dazu kommen. Natürlich wird es mit zunehmender Dichte von Informationen immer schwieriger, diese auch zu vermitteln und übersichtlich auf der Karte anzuzeigen. Googles Designer haben meiner Meinung nach aber wieder einen sensationellen Job gemacht. Die alte Version – die gestern noch vertraut war – kommt mir persönlich schon jetzt sehr angestaubt vor.
Die neuen Karten werden serverseitig ausgeliefert und sollten mittlerweile sowohl auf dem Desktop als auch unter Android und iOS bei allen Nutzern angekommen sein. In den Apps kann es möglicherweise etwas länger dauern, da diese große Bereiche der Karte cachen und diese nicht ganz so schnell neu gerendert werden. Wie findet ihr die neue Version?
» Ankündigung im Maps LatLong-Blog