Android-Apps unter Chrome OS: Weitere Details, Erfahrungsbericht & viele Screenshots
Vor einigen Wochen hat Google angekündigt, dass Android-Apps schon bald unter Chrome OS laufen und die Chromebooks Zugang zum Play Store erhalten werden. Einen ersten Rollout hat es bereits gegeben, bei dem zwei Chromebooks bedacht wurden und die Möglichkeit haben, die Android-Apps auf dem Laptop zu starten. In einem Hands-On gibt 9to5Google nun einige weitere Einblicke in diese in Zukunft vielleicht sehr wichtige Funktion.
Lange Jahre hatten sich viele Nutzer gefragt, wie Google die beiden Plattformen Android und Chrome OS zusammenführen möchte oder ob es sogar eine Verschmelzung geben wird. Letzteres hat man stets dementiert, und hat dann vor einigen Wochen gezeigt wie das in Zukunft aussehen wird. Zwar hält man sich mit Android für den Desktop noch eine Hintertür offen, aber erst einmal beschränkt man sich darauf Android-Apps auch in das zweite Betriebssystem zu bringen.
9to5Google hat die neue Möglichkeit nun ausprobiert und gibt einen kleinen Erfahrungsbericht sowie einige interessante Screenshots. Wie bereits wissen, werden die Android-Apps in klassischen Fenstern ausgeführt die sich frei in der Größe ändern lassen – so wie man es bereits von Chrome OS kennt. Die Fenster können minimiert, maximiert oder auch geschlossen werden. Sowohl aktive als auch inaktive Anwendungen finden sich in der Taskleiste von Chrome OS und werden nur durch den kleinen blauen Strich unter dem Icon unterschieden.
Wenn Apps auf die Rotation des Smartphones reagieren, befindet sich neben den drei Steuerelementen des Fensters noch die Möglichkeit, zwischen Horizontaler und Vertikaler Ansicht umzuschalten. Verfügt eine App über keinen integrierten Zurück-Button, wird dieser ebenfalls in der Fensterleiste in der linken oberen Ecke eingeblendet. Mit diesem gelangt man dann, wie es von Android bekannt ist, zur vorherigen Ansicht zurück. Verfügt eine App selbst über Zurück-Buttons, soll dieser nicht angezeigt werden.
Benachrichtigungen von einzelnen Apps wandern direkt in das Benachrichtigungs-Center von Chrome OS, das bei vielen Einträgen zu einer wahren Fundgrube von Benachrichtigungen werden kann. Hier findet allerdings schon das erste Umdenken statt: Wird eine App in Chrome OS geschlossen, ist diese wirklich inaktiv und kann auch keine Benachrichtigungen mehr absenden. Anders als in Android kann sich eine App (noch) nicht ins Betriebssystem einklinken und ständig im Hintergrund auf Signale warten. Diese und andere Stolpersteine haben wir bereits in diesem Artikel zusammengefasst.
System-Menüs wie etwa die berühmte Teilen-Oberfläche ist auch in Chrome OS übertragen worden und kann Inhalte auch mit anderen installierten Apps teilen. Je mehr Apps man installiert hat, desto mehr Einträge finden sich dort natürlich. Ist eine App nicht vorhanden, kann ein Inhalt auch einfach in die Zwischenablage kopiert werden. Anschließend kann eine App direkt aus dem Chrome OS-Menü heraus gestartet und der Inhalt dann dort an der gewünschten Stelle wieder eingefügt werden.
Glaubt man dem Autor von 9to5Google, dann soll das ganze mittlerweile sehr gut funktionieren und kann das Leben mit Chrome OS stark vereinfachen. Der Autor ist bereits seit mehr als zwei Jahren hauptsächlich mit einem Chromebook unterwegs und hat bisher kein Windows oder Mac OS vermisst – die Apps sind nun einfach nur eine nette Beigabe und erhöhen den Funktionsumfang des Betriebssystems noch einmal gewaltig.
Wenn Google die Integration erst einmal vollständig umgesetzt und perfektioniert hat, kann diese neue Plattform sehr schnell zu einer großen Gefahr für Windows werden und dem Microsoft-Betriebssystem sehr schnell Marktanteile abknabbern. Wenn dann auch noch Drittanbieter mithelfen und Windows-Software unter Chrome OS ermöglichen, dann gibt es kaum noch einen Grund – für Privatanwender – an Windows festzuhalten und nicht auf ein deutlich günstigeres Chromebook zu wechseln.
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