In den letzten Wochen und Monaten gab es immer wieder Berichte über verärgerte Ärzte, die seit langer Zeit darunter leiden dass viele Patienten selbst Diagnosen aus dem Internet stellen und mehr auf „Dr. Google“ als auf die fachliche Meinung vertrauen. Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen? – hat Google nun angekündigt, in Zukunft deutlich umfangreichere Informationen zu Krankheiten und Symptomen anzuzeigen.
Wer einmal nach den einfachsten Symptomen gesucht hat die einen hin und wieder mal plagen, kann sich laut vielen Hobby-Diagnosen in den meisten Fällen schon einmal den Grabstein bestellen. Tausende von Internetseiten und Foren enthalten Symptome, mögliche Beschwerden und auch gleich die daraus resultierenden Folgen. Andersherum kann es aber auch sein, dass einige Menschen die Zipperlein nicht ganz so ernst nehmen und eine wirkliche Krankheit verschleppen.
Dass viele Menschen nach Krankheiten oder Symptomen suchen, hat Google noch einmal offiziell bestätigt: Etwa 1 Prozent aller Suchanfragen enthalten Anfragen nach Symptomen und sind so jeweils potenziell auch ein Kandidat darauf, falsche Informationen zu verbreiten. Das wird Google nicht ändern können, aber durch die Verbreitung von „richtigen Informationen“ kann man zumindest letzteres stark einschränken und so einen großen Beitrag zur Gesundheit der Nutzer leisten.
Wenn man über die Google Websuche nach einem Symptom, bestimmten Schmerzen oder anderen Beschwerden sucht, wird in Zukunft eine Onebox mit weiteren Informationen erscheinen. Diese Informationen enthalten eine kurze Beschreibung, weitere Informationen, mögliche weitere Beschwerden oder auch betroffene Risikogruppen. Zusätzlich gibt es auch „ähnliche Beschwerden“, die direkt daneben angezeigt werden und möglicherweise auch in Frage kommen könnten. Zusätzlich gibt es darunter stets den Hinweis, dass man für weitere Informationen einen Arzt konsultieren sollte.
Über den Knowledge Graph kann die Websuche schon seit längerer Zeit Informationen aus dem Bereich Gesundheit anzeigen. Dieser enthält seit mehreren Jahren Informationen über Medikamente und seit dem vergangenen Jahr auch Informationen über Krankheiten. Mit den Beschwerden und Symptomen erweitert man dieses Portfolio nun und kann vielleicht schon bald auch tiefergehende medizinische Informationen liefern.
Mit solchen Informationen erreicht Google zwar eher das Gegenteil, nämlich dass die Menschen immer mehr statt immer weniger nach Krankheiten und Beschwerden suchen, aber dafür liefert man wenigstens handfeste und redaktionell geprüfte Informationen. Bisher bekommen viele Nutzer nur gefährliches Halbwissen geliefert. Die von Google ausgelieferten Informationen stammen von der Harvard Medical School, der Mayo Clinic und einigen weiteren Ärzten.
Vorerst wird es diese Informationen nur in der US-Version geben, aber man möchte diese schon bald erweitern und auch in anderen Sprachen anbieten.