Mit dem Triumph von AlphaGo über den Go-Weltmeister Lee Sedol hat Googles KI-Tochter Deepmind im März für Aufsehen und viel Begeisterung gesorgt. Eigentlich hatte man sich bei Deepmind mittlerweile schon wieder neuer Herausforderungen gewidmet und möchte anspruchsvolle Computerspiele wie StarCraft erlernen – aber nun könnte man noch einmal zu Go zurückkehren. Der amtierende weltbeste Spieler hat Googles Künstliche Intelligenz jetzt herausgefordert und möchte noch in diesem Jahr gegen AlphaGo spielen.
Das Künstliche Intelligenzen bzw. Algorithmen den Menschen in einfachen Brettspielen oder auch beim Schach schlagen ist längst nichts besonderes mehr, aber Go galt bis Anfang des Jahres als viel zu umfangreich für eine Maschine und war noch eine Bastion des Menschen. Doch Googles KI hat gezeigt wozu sie fähig ist und hat durch die Auswertung von Millionen von Spielen eigene Strategien entwickelt um selbst den Weltmeister in die Schranken zu weisen.
Das gesamte Spiel ging im März über fünf Runden und ging 4:1 für AlphaGo aus. Die ersten drei Spiele konnte AlphaGo damals für sich entscheiden und damit schon kurz nach der Halbzeit den Sack zumachen. Doch in der vierten Runde hat Weltmeister Lee Sedol gezeigt, dass auch AlphaGo nicht unfehlbar ist und hat die KI klar geschlagen. Doch dieser Triumph hielt nicht lange an, denn schon am nächsten Tag konnte AlphaGo die fünfte und letzte Runde wieder für sich entscheiden.
Jetzt möchte der aktuell Erstplatzierte der Go-Weltrangliste, der 18-jährige Chinese Ke Jie, die Ehre des Menschen retten und fordert AlphaGo zu einer Revanche Mensch-gegen-Maschine heraus. Laut Ke Jie sollen dem damaligen Spieler Lee Sedol einige Fehler unterlaufen sein, die ihm nicht passiert wären – und die anschließend zum Sieg der KI geführt hat. Jie soll das Spiel von AlphaGo sehr genau analysiert und auch durchschaut haben. Und das möchte er nun beweisen.
Google und Deepmind sollen an der erneuten Herausforderung sehr interessiert sein und sehr wahrscheinlich wird es noch in diesem Jahr zum erneuten Duell kommen. In diesem Fall dürfte man das ganze aber wohl nicht als ganz so großes Event aufblasen wie man es bei der ersten Runde getan hat. Dennoch dürfte man auch dieses Turnier sicherlich wieder Live übertragen und vor allem bei der Go-Gemeinde auf großes Interesse stoßen.
Interessant wird es natürlich sein, wie sich AlphaGo beim zweiten Anlauf mit einem anderen menschlichen Spieler mit andere Ansätzen schlagen wird. Da der Herausforder Schwächen in der AlphaGo-Strategie entdeckt haben will, könnte tatsächlich auch hier wieder ein Spiel verloren gehen. Doch bekanntlich kann sich AlphaGo sehr schnell auf neue Situationen einstellen, und so den Vorteil spätestens ab dem zweiten Spiel wieder wettmachen.