Googles Chromebooks erfreuen sich schon seit längerer Zeit größerer Beliebtheit und sind vor allem an US-Schulen mittlerweile sehr stark verbreitet. Wie neue Zahlen der Marktforscher von IDC nun belegen, zahlt sich Googles langer Atem nun aus: Erstmals wurden im vergangenen Quartel mehr Chromebooks als Macs verkauft – und zwar mit einem nicht ganz so kleinem Abstand. Diese Statistik dürfte nicht nur Apple sondern auch Microsoft Sorgen bereiten.
Da Chromebooks allgemein noch immer einen schlechten Ruf haben, was vor allem für Europa gilt, hat Google bewusst auf Schulen und Universitäten als Abnehmer gesetzt und hat dort mittlerweile eine große Verbreitung erreicht. Mit diesem Erfolgsrezept hat Microsoft schon seit einigen Jahrzehnten schon die Jüngeren an sich gebunden, die dann natürlich später das kaufen womit sie in der Schule auch gelernt und gearbeitet haben.
Im 1. Quartal 2016 wurden allein in den USA ganze 2 Millionen Chromebooks von diversen Herstellern verkauft. Im gleichen Zeitraum konnte Apple nur 1,76 Macs absetzen, und damit locker eine Viertelmillion weniger als Google. Dominieren tun aber natürlich noch immer PCs mit Microsofts Betriebssystem Windows und sind für ganze 9,84 Millionen verkauften Einheiten zuständig. Insgesamt wurden in den USA im 1. Quartal 2016 13,6 Millionen Computer verkauft.
Diese Zahlen kommen sowohl für Microsoft als auch für Apple zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Die PC-Verkäufe stagnieren und Apple hat seine Mac-Computer schon seit längerer Zeit nicht mehr aktualisiert und kommt derzeit ohnehin nicht mehr aus den negativen Schlagzeilen heraus. Zahlen für die ganze Welt gibt es leider nicht, aber außerhalb der USA dürften die Chromebooks bei weitem nicht so einen hohen Anteil wie in Googles Heimatmarkt.
Sollte Google heute Abend tatsächlich verkünden, dass Android-Apps zukünftig auch in Chrome OS ausgeführt werden können, dürfte sich diese Zahl noch einmal steigern. Schon jetzt dürfte ein Großteil der Nutzer die meiste Zeit am Rechner im Browser verbringen, und wenn dann auch noch die Android-Apps dazu kommen, hat man noch einmal ein wichtiges Argument mehr.
Googles langer Atem mit Chrome OS und den Chromebooks dürfte sich also ausgezahlt haben, wenn auch nur sehr langsam. Immerhin darf man nun schon darauf stolz sein, zumindest im ersten Quartal die am zweitmeisten verkaufte Plattform zu haben. Auch wenn der Abstand zu Windows noch sehr groß ist, kann sich das sehr schnell ändern und schon in 4-5 Jahren ganz anders aussehen. Weltweit allerdings muss sich Google noch ordentlich ins Zeug legen um ähnliche Zahlen erreichen zu können.