Mehr Menschlichkeit: Google trainiert Künstliche Intelligenz jetzt mit romantischen Romanen
Auch abseits der populären Tochter Deepmind arbeiten viele Google-Teams seit Jahren an der Künstlichen Intelligenz und haben dabei in der Vergangenheit große Fortschritte gemacht. Die Algorithmen sind immer besser in der Lage die Anfragen der Nutzer zu verstehen und auf diese zu reagieren. Jetzt verfolgt man das große Ziel, die Antworten auch etwas menschlicher zu gestalten und eventuell Gefühle mit ins Spiel zu bringen. Dazu hat man den Algorithmen jetzt mehrere tausend romantische Romane vorgesetzt.
Das Angebot bei dem die Nutzer am meisten mit Googles künstlicher Intelligenz in Berührung kommen ist die Websuche – und das wahrscheinlich, ohne es überhaupt zu bemerken. Während die Suchmaschine in den Anfangsjahren nur nach den Worten einer Suchanfrage gesucht hat, kann diese die Anfragen in vielen Fällen mittlerweile schon verstehen und gezielte Fragen beantworten – und genau das ist die Aufgabe der künstlichen Intelligenz. Auch Suchanfragen die sich auf vorhergehende Anfragen beziehen („Wo steht der Eiffelturm?“, „Wie hoch ist er?“) sind seit langem möglich und setzen eine gewisse Art von Intelligenz voraus.
Doch trotz des guten Verständnisses der Suchanfragen, sind die Algorithmen natürlich gefühllos und können weder Sarkasmus noch Scherze erkennen. Auf jede Anfrage wird mit einer vollkommen sterilen Antwort geantwortet, die keinerlei Gefühle enthält und nur Fakten aufzählt. Genau an diesem Punkt möchte man jetzt ansetzen und die KI etwas weiter in Richtung Menschlichkeit trainieren. Das künstliche soll weg, aber das lässt sich natürlich nicht ganz so einfach programmieren.
Um einen ersten Ansatzpunkt zu haben, hat man der KI nun genau 2.865 romantische Romane vorgesetzt und analysieren lassen. Aus diesen sollen die Algorithmen lernen, wie man sich vielleicht etwas menschlicher ausdrückt, etwas Sarkasmus und Humor ins Spiel bringt und genau diese Dinge auch von der Anfrage des Nutzers zu erkennen. Die Algorithmen sollen sich jetzt nicht unbedingt beim Nutzer einschleimen, aber eine etwas menschlichere Antwort kann die Bindung zwischen Mensch und Maschine schon stärken.
It would be much more satisfying to ask Google questions if it really understood the nuances of what you were asking for, and could reply in a more natural and familiar way. It’s like how you’d rather ask a friend about what do to in a vacation spot instead of calling their visitor center…
Im Gegensatz zu Apples virtueller Assistentin Siri, die auch schon einmal ausfallend werden und genervt sein kann, bewahrt Googles KI zur Zeit immer die Contenance. Natürlich soll das auch in Zukunft so bleiben, aber ein kleines bißchen mehr Menschlichkeit könnte der umfangreichen Fakten-Maschine sicherlich nicht schaden. Wir dürfen gespannt sein ob und wann die Google-Suche zum ersten mal eine Antwort zurück liefern wird, die nicht nur aus Fakten besteht. Auch die Betonung kann bei der Aussprache sehr wichtig sein.
Die so erworbenen Kenntnisse könnten dann nicht nur bei der Websuche zum Einsatz kommen, sondern z.B. auch bei den automatischen Antworten von Google Inbox oder anderen Produkten in denen die KI selbstständig Sätze erstellt.
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Na solange wir nicht dort landen, dass man sich nicht sicher ist, ob einen die Kiste grade verarscht, weil sie in lustiger Stimmung ist…
Erinnert mich an die kläglichen Versuche die Mr. Data in TNG unternommen hat, als er Humor lernen wollte 🙂
Hoffentlich ist er nicht ihr Vorbild 😉