Kindle Paperwhite: Amazon hat 97% Rabatt von Oracle bekommen, damit kein Android zum Einsatz kommt
Das seit Jahren laufende Verfahren zwischen Oracle und Google ist noch lange nicht am Ende und bringt immer wieder einmal interessante Details ans Tageslicht, die wir sonst wohl nicht erfahren hätten. In einer neuen Anhörung wurde nun die Beziehung zwischen Oracle und Amazon beleuchtet, die gerade im Hinblick auf den Kindle sehr interessant ist. Eine hochrangige Oracle-Managerin hat nun bestätigt, dass Amazon einen Lizenz-Rabatt von ganzen 97,5 Prozent bekommen hat.
In dem Verfahren zwischen Google und Oracle geht es um angeblich von Google verwendete Java-Technologien, auf denen ein Oracle ein Patent hat. Da Android eine beachtliche Verbreitung hat und seit vielen Jahren auf dem Markt ist, fordert Oracle derzeit mehr als 9 Milliarden Dollar von Google. In dem Verfahren sind auch immer wieder bisher nicht bekannte Details geworden, etwa dass Google durch Android bereits 31 Milliarden Dollar verdient hat.
Wie Oracles Co-CEO Safra Catz jetzt während des Verfahrens bestätigt hat, führt Oracle auch abseits des Verfahrens einen Kampf gegen Google bzw. Android. So hat man Amazon mit finanziellen Mitteln davon überzeugt, auf dem Kindle Paperwhite auf eine Java-Basis statt auf Android als Betriebssystem zu setzen. Vor allem der Kindle Fire, auf dem eine stark angepasste Android-Version zum Einsatz kommt, soll Oracle zu diesem Schritt bewogen haben.
Oracle soll Amazon einen Rabatt von ganzen 97,5% auf die Java-Lizenz gegeben haben, um das Unternehmen von dessen Einsatz zu überzeugen. Da man Android kostenlos bekommen kann, war ein solch hoher Rabatt – der nahezu einem Geschenk gleicht – wohl auch notwendig gewesen. Zwar handelt es sich bei dem Paperwhite nur um einen E-Book Reader ohne viele weitere Funktionen, aber auch hier wäre ansonsten wohl Android zum Einsatz gekommen. Da die Amazon-Versionen keine Google-Dienste vorinstalliert hat, hat Google dadurch aber keinen großen Verlust.
Einige Aussagen von Oracles Co-CEO Safra Catz:
Amazon… had used Java to create [the Kindle] reader for many years,” she said. “Then they had another product called the Kindle Fire and that one they used Android. They didn’t license Java at that time.
The way we look at different discounts and handle them with customers comes through an approval process that comes through me. I was made aware through that process that Amazon was going to [develop] the Kindle Fire with Android.
They were now considering a new product called the Paperwhite and they were considering whether to use Java for that or Android.
In order to compete with [Google], we ended up giving a 97.5 percent discount for the Paperwhite. Instead of what we would have historically offered them, because our competition was free, we had to offer them a cents on the dollar price.
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