Google schlägt neue berufsbezogene Emojis vor – in männlicher und weiblicher Form
Obwohl die Anzahl der offiziellen Emojis allein in Android N bei mittlerweile 935 Bildchen liegt, gibt es immer noch sehr viele Situationen in denen das passende Icon fehlt – eine davon betrifft etwa Berufe. Eine Gruppe von vier Googlern hat sich jetzt daran gemacht, diese Lücke zu schließen, und will vor allem dafür sorgen dass es mehr weibliche Emojis in Verbindung mit Berufen geben soll.
Während Emojis früher einfach nur in Form von Smileys dabei helfen sollten Gefühle auszudrücken, sind sie mittlerweile bedeutend wichtiger und haben sich längst in der Kommunikation der Menschen verankert. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile langfristige Standardisierungs-Verfahren zur Einführung von neuen Emojis, die dann auf allen Plattformen umgesetzt werden.
Besonders die menschlichen Emojis stehen immer wieder in der Kritik, da sie nicht neutral genug gehalten sind. Erst vor einiger Zeit wurde es ermöglicht, dass für jedes menschliche Emoji verschiedene Haut- oder Haarfarben ausgewählt werden können – und jetzt geht es mit dem Thema Sexismus weiter: Während es durchaus Symbole für einen männlichen Polizist oder Bauarbeiter gibt, stehen die weiblichen Emojis als Prinzessin oder Königin zur Verfügung. Das soll sich nun ändern.
Die obigen 13 Emojis wurden von vier Googlern entworfen und sollen vor allem die weiblichen Gesichter auch in die Berufe bringen. In den Vorschlägen findet sich unter anderem eine Ärztin, eine Bauarbeiterin, einer Bäuerin oder auch ein Popstar. Damit in Zukunft aber nicht die Männer wegen Sexismus aufschreien, hatten die Googler eine pfiffige Idee: In Zukunft sollen Emojis kombiniert werden können, so dass der Satz gar nicht erweitert werden muss. Die Bäuerin bekommt man durch die Kombination aus der Frau und dem Traktor; Den Bauern hingegen aus der Kombination des männlichen Gesichts und des Traktors.
Die vorgeschlagenen Emojis bestehen rein nur aus Kombinationen von den bereits bestehenden Grafiken, so dass der Standardsatz nicht erweitert werden muss und die Umsetzung von den jeweiligen Apps und Plattformen abhängig ist. Durch die Kombination diverser Grafiken würde sich natürlich eine endlose Liste an Kombinationen ergeben, aber vorerst möchte man sich eben auf 13 Berufe spezialisieren, die tatsächlich auch fehlen und längst überfällig für eine Aufnahme sind.
Die Liste wurde bereits beim Unicode-Konsortium eingereicht und befindet sich derzeit in der Prüfung. Schon Ende 2016 könnte das ganze umgesetzt werden, denn ein Mitglied des Teams hat mehr als gute Kontakte an das Konsortium: Mark Davis ist Gründer und Präsident des Unicode-Konsortiums und ist an den Vorschlägen beteiligt. Damit ist die Umsetzung praktisch schon beschlossen. Insgesamt möchte man aber nicht nur die eigenen Bildchen durchdrücken, sondern auch eine Diskussion über die Neutralität der Emojis in Gang bringen – und das dürfte man geschafft haben.
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