Anfang Dezember des vergangenen Jahres hat Google still und heimlich ein neues Angebot gestartet, das Links speichern und verwalten kann. Bisher ist noch völlig unklar für welchen Zweck das noch namenlose Tool eigentlich konzipiert ist, doch das hindert die Entwickler natürlich nicht daran, es mit neuen Funktionen auszustatten: Seit wenigen Tagen lassen sich auch alle im Chrome-Browser gespeicherten Bookmarks direkt in das Angebot importieren.
Ursprünglich ist Google Save als Auflistung von gespeicherten Bildern der Bildersuche gestartet und wurde nicht einmal großartig angekündigt. Im vergangenen Monat wurde das Angebot dann um die Möglichkeit erweitert, auch Links zu speichern und wurde noch um eine Chrome Extension ergänzt. Und wenn man schon einmal dabei ist, kann man nun auch direkt den gesamten Link-Bestand des Browsers importieren.
Im Hamburger-Menü von Google Save findet sich seit einigen Tagen der neue Eintrag „Import Chrome Bookmarks“, der genau das tut was man erwartet: Innerhalb weniger Sekunden werden alle im Chrome-Browser gespeicherten Bookmarks direkt in Save importiert und gespeichert. Vor dem Import gibt es noch eine kurze Abfrage ob man die Aktion wirklich durchführen möchte, denn das ganze lässt sich nicht rückgängig machen und kann Save im Zweifelsfall stark füllen.
Da Save keine Unterordner sondern nur Tags kennt, behilft sich das Import-Tool mit einem kleinen Trick: Jeder Link wird mit einem Tag versehen, der der Bezeichnung des Ordners entspricht. Bei Unterordnern wird der Link gleich mit mehreren Tags für alle Ordner gespeichert. Ist ein Link also im Chrome im Unterordner „Blog“ des Ordners „GWB“ gespeichert, dann wird er in Save unter den Tags „GWB“ und „GWB > Blogs“ gespeichert. Das kann anfangs für Verwirrung sorgen, macht nach dem Organisationskonzept von Save aber am meisten Sinn.
Der Import der Links funktioniert nur dann, wenn die Chrome Extension installiert ist, da diese wohl die Import-Arbeit übernimmt. Da Links über die Chrome-Synchronisierung eigentlich schon im Google-Account gespeichert sind, gebe es sicherlich einen einfacheren Weg, aber soweit ist die Integration in das restliche Google-Netzwerk wohl noch nicht. Dadurch gibt es leider auch keine Synchronisierung zwischen Chrome und Save, so dass der Import nur einmal stattfinden kann.
Trotz dieser kleinen Verbindung zwischen den Chrome Bookmarks und Save ändert das nichts an dem Link-Chaos von Google, das man sich selbst geschaffen und in den vergangenen Wochen noch verschlimmert hat. Es gibt nicht weniger als 5 Angebote die zum Speichern von Links vorgesehen sind und sich teilweise dafür auch in den Chrome-Browser integrieren lassen. Ob Save aber tatsächlich etwa Google Bookmarks ablösen soll oder nur eine Ergänzung zur Websuche werden soll, ist mangels Informationen noch immer nicht bekannt.
Praktisch ist das ganze vor allem für unterwegs oder wenn man sich an einem anderen PC befindet und man nicht unbedingt den gesamten Chrome-Browser synchronisieren möchte um auf seine Links zuzugreifen.