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Zu große Fotos in der Bildersuche: Getty Images beschwert sich bei der EU-Kommission über Google

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Seit der letzten großen Änderung an der Google Bildersuche sind mittlerweile schon mehr als drei Jahre vergangenen und die meisten Nutzer dürften sich wohl schon gar nicht mehr an die alte Version erinnern können. Doch jetzt könnte Google dieses neue Design (erneut) zum Verhängnis werden, denn der Bilderriese Getty Images hat nun eine Beschwerde bei der EU eingelegt und hängt sich damit an die gerade laufenden Verfahren an.


Mit der Einführung der neuen Bildersuche hat Google nicht nur ordentlich an der Usability-Schraube gedreht, sondern hat auch ein sehr wichtiges Detail verändert: Statt wie bisher nur kleine Vorschaubilder (Thumbnails) anzuzeigen, wurden die Ergebnisse nach dem Klick seit Januar 2013 in Originalgröße angezeigt – von wo sich die Nutzer diese bequem speichern können. Das gab schon damals Ärger mit einem Fotografen-Verband, aber die damalige Klage scheint wohl im Sand verlaufen zu sein.

Auch der Bilderriese Getty Images, der weltweit über 200.000 Fotografen vertritt und über eine der größten Fotodatenbanken der Welt verfügt, hatte schon damals Beschwerde bei Google eingereicht. Allerdings kam Google dem Unternehmen nicht entgegen, sondern bot nur zwei Möglichkeiten an: Entweder sie sollen das neue Format akzeptieren, oder sie sollen eben alle Bilder per robots.txt aus der Suche ausschließen. Beides ist aber keine befriedigende Möglichkeit für Getty.

Jetzt scheint man wohl eine Chance zu sehen und wendet sich mit einer Beschwerde an die EU-Kommission, die ohnehin schon wegen der Websuche und Android wegen angeblichem Wettbewerbsmissbrauch ermittelt. Bei der Kommission dürfte Getty dabei auf offene Ohren stoßen, denn diese ist seit langer Zeit auf der Suche nach handfesten Beweisen gegen Google. Und die Bildersuche ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Websuche.



Dass die Beschwerden und Sorgen von Getty und anderen Unternehmen begründet sind, hat schon damals eine beeindruckende Statistik gezeigt, die bewiesen hat dass der Traffic durch Fotos extrem eingebrochen ist. Zwar werden die Fotos direkt von den Servern der Anbieter geladen, und verursachen so Traffic, aber die eigentliche Webseite wird dabei nicht angezeigt. Und so hat der Hoster keine Möglichkeit, seine Fotos zu verkaufen oder eben Werbung mit umgebenden Bannern zu verdienen.

Das Verfahren könnte sich, wie so viele andere auch, in die Länge ziehen und über viele Instanzen ausgefochten werden. Sowohl Googles als auch Gettys Standpunkt ist verständlich, und da sich die beiden Unternehmen nicht außergerichtlich einigen konnte, muss in diesem Fall eben vor Gericht entschieden werden. Es könnte ein Grundsatzurteil werden, dass die Zukunft der Bildersuche (nicht nur von Google) verändern könnte. Bisher hat sich Google noch nicht dazu geäußert, und wird die Vorwürfe nun wohl erst einmal sehr gründlich prüfen.

[The Verge]


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