Nach einem langen Winter steigen die Temperaturen jetzt endlich wieder in den zweistelligen Bereich und so langsam streifen sich die Menschen wieder ihre Jogging-Klamotten über und holen die Fahrräder raus. Und pünktlich dazu wird Google die beliebte My Tracks-App einstellen, mit der sich genau diese sportlichen Aktivitäten aufzeichnen lassen. Aber natürlich stehen jede Menge Alternativen in den Startlöchern, von denen vor allem die App GeoTracker sehr empfehlenswert ist.
Man kann nicht sagen dass Google die My Tracks-App gut gepflegt hat und sie für das Unternehmen wichtig gewesen wäre, aber dennoch hatte die Ankündigung der Einstellung wohl viele Nutzer kalt erwischt. Die App war immerhin auf mehr als 50 Millionen Smartphones installiert und dürfte wohl von vielen Joggern und Radfahrern eingesetzt worden sein. Vor allem die einfache Aufzeichnung, die Synchronisierung und die Darstellung der aktuellen Werte in Form eines Dashboards waren sehr beliebt. Der Export der Daten in das Google Drive wird schon in zwei Tagen eingestellt, die gesamte App folgt dann wenige Wochen später am 30. April.
GeoTracker
Natürlich gibt es, wie bei fast allen Apps, auch zu My Tracks eine Reihe von Alternativen, wobei sich besonders GeoTracker hervor tut. Die App verwendet eine sehr ähnliche Funktionsweise und Oberfläche und kann für die gleichen Zwecke eingesetzt werden. Die App kann entweder die Karten von Google Maps oder von Yandex verwenden, wobei ersteres als Standard verwendet wird. Die Oberfläche steht zwar nur in englischer Sprache zur Verfügung, aber in den Einstellungen lässt sich z.B. die Distanzmessung sehr leicht auf km/h statt Meilen umstellen – so dass das kein Problem darstellen sollte.
Die Aufnahme wird ganz einfach über den großen roten Record-Button in der rechten unteren Ecke gestartet, der sofort mit seiner Arbeit beginnt. Auf der großen Kartenansicht wird der aktuelle Standort und die bisher zurück gelegte Strecke angezeigt, dieser Ausschnitt kann aber auch während der Aufnahme frei bewegt und gezoomt werden. Am unteren Rand der Karte werden die wichtigsten Informationen übersichtlich nebeneinander eingeblendet: Die Dauer der Aktivität, die Höhe und die bisher zurückgelegte Strecke.
Auf dem nächsten Reiter, „Statistics“, geht es dann ans Eingemachte: Dort werden alle nur denkbaren Daten zu der gerade laufenden Aufzeichnung angezeigt: Die bisher zurück gelegte Strecke, der dabei zurück gelegte Höhenunterschied, die aktuelle Geschwindigkeit, die maximale Geschwindigkeit, die durchschnittliche Geschwindigkeit und viele weitere Daten. Durch Diagramme wird das ganze auch visualisiert, so dass man direkt eine Art Leistungskurve sehen kann. Diese Ansicht eignet sich sehr gut als Dashboard, wodurch sich das Smartphone auch wieder als Fahrradcomputer eignet. Ich persönlich habe mein Smartphone mit dieser Halterung immer am Lenker.
Hat man die Strecke fertig aufgezeichnet, kann diese noch mit einem Titel versehen und dann gespeichert werden. In der App werden dann alle aufgezeichneten Strecken angezeigt und können unter anderem auch in das KML-Format exportiert werden, um es dann auch wieder in den Google Maps anzuzeigen. Eine automatische Synchronisierung gibt es derzeit noch nicht, aber da sich die App seit der Verkündung der My Tracks-Einstellung einer immer größeren Beliebtheit erfreut, könnte das vielleicht in Zukunft noch nachgereicht werden.
Weitere Alternativen
Es gibt noch eine Reihe weiterer Alternativen die allesamt über einen sehr ähnlichen Funktionsumfang verfügen, aber nicht so sehr mit dem gewohnten My Tracks vergleichbar sind. Teilweise sind die Apps kostenpflichtig, und teilweise verfügen sie über In-App-Käufe oder Werbebanner, aber das sollte einen echten Sportler natürlich nicht stören 😉 Eine etwas ausführlichere Beschreibung der Apps findet ihr im Beebom-Blog.
Die Alternativen:
Map My Walk
» Map My Walk
GPS Logger
» GPS Logger
Ride with GPS
» Ride with GPS
Strava
» Strava
Locus Map
» Locus Map
Leider hat Google es bisher nicht geschafft, die Funktionen von My Tracks in die Google Maps oder Google Fit zu exportieren, und wird dies wohl auch in Zukunft nicht auf der Agenda haben. Die Sammlung der wichtigsten Daten, nämlich das Bewegungsprofil, bekommt Google auch mit diesen beiden Apps – und genau darum geht es am Ende nur. Die Zusatzfunktionen für den Nutzer sind da natürlich nur Beiwerk und muss nun eben von anderen Apps nachgeliefert werden.
Wer My Tracks in der Vergangenheit verwendet hat, muss nun also schnell sein: Der Export der aufgezeichneten Daten ist nur noch bis zum 5. April – also diesen Dienstag – möglich. Danach wird der Export deaktiviert und ist nicht mehr möglich. Die Aufzeichnung von Strecken bzw. die gesamte Verwendung ist noch bis zum 30. April möglich, bevor die App dann (leider) endgültig abgeschaltet und auf den Google-Friedhof verlegt wird.
[Beebom]