Im März war die Google-Tochter Deepmind praktisch täglich in den Schlagzeilen und hat mit dem Go-Turnier gegen Weltmeister Lee Sedol für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Nachdem die Software AlphaGo den Weltmeister besiegt hat, sucht man sich nun eine neue Herausforderung, und die liegt noch einmal ein paar Stufen höher: Die Künstliche Intelligenz könnte nun den Echtzeit-Klassiker StarCraft trainieren und dann gegen mehrere menschliche Spieler antreten.
Mit der AlphaGo-Software hat Deepmind für viel Aufsehen gesorgt und die Künstliche Intelligenz auf eine neue Stufe gehoben, dabei war das längst noch nicht alles: Schon zuvor hatte man der Software beigebracht, den Klassiker Breakout zu spielen und dabei die perfekten Spielzüge zu entwickeln – und das alles vollautomatisch. Jetzt möchte man den nächsten Schritt gehen.
Am Rande einer Konferenz hat ein Google-Entwickler nun verraten, dass StarCraft sehr wahrscheinlich das nächste Spiel sein wird, das Deepmind zu lernen hat. Nach dem Ausflug auf die Brettspiel-Sparte möchte man nun also in die virtuelle Spielewelt zurückkehren und sich an dem Klassiker im Bereich der Echtzeit-Strategie versuchen. Und dabei ist die Hürde deutlich höher als bei Go oder Schach.
Wie die Entwickler weiter ausführen, sind die bisher erfolgreich gewonnen Brettspiele wie Schach oder Go Spiele mit „perfekten Informationen“. Man weiß jederzeit wo sich der Gegner befindet und wie dessen Situation ist. Im Strategie-Klassiker hingegen kann die Software nur Annahmen treffen wo sich der Gegner befindet und wie weit er bereits aufgerüstet ist oder einen Angriff plant. Da Deepmind es sich zum Ziel gesetzt hat stets alle Spiele zu gewinnen und alle Menschen zu schlagen, müssen hier also sehr viele Annahmen getroffen und sich darauf vorbereitet werden.
Der Ausflug in die Spielewelt ist vor allem eine Herausforderung, weil es viele verschiedene Strategien und Möglichkeiten gibt. Da der Gegenspieler in seinen Zügen völlig frei ist und nahezu unendlich viele Situationen aufbauen kann, kann die Künstliche Intelligenz sich nicht auf den Gegenspieler einstellen und lernen. Bei Go oder Schach hingegen gibt es eine endliche Anzahl von Zügen die vorherberechnet werden können.
Offiziell angekündigt hat man ein StarCraft-Turnier oder die Entwicklung solcher Algorithmen noch nicht, aber das Spiel dürfte wohl intern schon stark favorisiert werden. Eine größere Herausforderung kann man sich für eine Künstliche Intelligenz kaum vorstellen, aber der nächste Schritt muss natürlich getan werden. Langfristig soll die KI sich auch von den Computerspielen verabschieden und in anderen Bereichen zum Einsatz kommen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.