Vor einigen Wochen hat der Google-Entwickler Max Braun mit seinem selbst entwickelten Smart Mirror begeistert, den er sich zu privaten Zwecken gebaut und bei sich zu Hause im Einsatz hat. Jetzt ist das Projekt zu einem offiziellem Android Experiment geworden und er hat sowohl den Quellcode als noch einmal die Bauanleitung für den einfachen Nachbau veröffentlicht.
Max Braun arbeitet beruflich zwar bei Google, hat diesen smarten Spiegel aber in seiner Freizeit und völlig unabhängig von seinem Arbeitgeber entwickelt. Da die meisten Menschen, und auch er selbst, heute immer weniger Zeit haben, kam er auf die Idee des Spiegels. Die „verschwendete Zeit“ beim Zähne putzen, rasieren oder was auch immer lässt sich damit sinnvoll nutzen, um so schon einen schnellen Überblick über den Tag und die wichtigsten Nachrichten des Morgens zu bekommen.
Die gesamte dafür notwendige Technologie hat Braun hinter seinen Badezimmer-Spiegel gepackt, bei dem es sich natürlich um einen Zwei-Wege-Spiegel handelt. Hinter dem Spiegel ist ein Tablet direkt auf der Scheibe angebracht und versorgt ihn so mit dem aktuellen Wetter, der Uhrzeit und den Schlagzeilen. Da das Tablet durch den darüber liegenden Spiegel keine Touch-Fähigkeit hat, ist das ganze nicht interaktiv und lässt sich auch so ohne weiteres nicht anpassen. Die einzige Möglichkeit zur Steuerung ist der Ein-Aus-Schalter am Rande des Spiegels.
Obiges Bild zeigt, wie die Technologie hinter dem Spiegel aussieht: Das Display ist einfach nur auf den Spiegel geklebt und wird von einem amazon Fire TV Stick angetrieben, der die eigentliche App zur Aufbereitung und Darstellung der Informationen enthält. Diese APK-Datei kann nun bei GitHub heruntergeladen und von jedem Nutzer frei verwendet und angepasst werden. Einige Anpassungen sind dafür nötig, etwa ein neuer API-Key für das Forecast-Wetter, aber die Grundlagen sind so gelegt.
Das Modell von Max Braun wird es wohl nicht zu einem fertigen Produkt schaffen, aber es dürfte sicherlich den einen oder anderen Hersteller geben, der sich dieses Projekt als Inspiration nimmt. Das Projekt zeigt, dass man auch mit einfachsten Mitteln solche Dinge bewerkstelligen kann, ohne große und überteuerte Displays überall in der Wohnung haben zu müssen.
Ob man nun wirklich auch noch die letzten digitalen Ruhebereiche des Menschen angehen und ihn an jedem Ort mit Informationen versorgen muss sei mal dahingestellt, und das muss jeder für sich selbst wissen. Aber die Idee an sich ist genial, und es wird sicherlich in nächster Zeit einige Nachahmer geben, die dieses Produkt auf Grundlage von Brauns Arbeit weiterentwickeln.
» Das Projekt bei Android Experiments