Google schickt nach und nach immer mehr selbstfahrende Fahrzeuge auf die Straßen und lässt die eigenen Fahrzeuge schon seit längerer Zeit auch auf öffentlichen Straßen fahren. Dabei kam es in den letzten Jahren schon zu einigen kleineren Unfällen, an denen die Software in der Vergangenheit aber stets unschuldig gewesen ist und nur durch Fehler des Verkehrsgegners verwickelt wurde. Jetzt hat Google zugeben müssen, dass es vor zwei Wochen den ersten Unfall gegeben hat, an dem das Fahrzeug die Schuld trägt.
Gerade bei kleineren Auffahrunfällen ist die Schuldfrage nicht immer ganz so leicht zu klären, doch durch die umfangreichen Aufzeichnungen der Google-Fahrzeuge konnten bisher alle Unfälle problemlos geklärt werden – und stets waren die Fahrzeuge unschuldig. Insgesamt gab es bereits 17 Unfälle im automatischen Modus. Hätten die menschlichen Beifahrer, die stets mit im Fahrzeug sitzen, nicht eingegriffen, wären es möglicherweise noch 13 mehr gewesen.
Ausgerechnet am Valentinstag diesen Jahres ist nun der erste Unfall passiert, an dem Googles Fahrzeug die volle Schuld trägt. Der Lexus fuhr gerade mit einer sehr langsamen Geschwindigkeit auf eine rote Ampel zu – der Bericht spricht von gerade einmal 3 km/h – und wollte an dieser Rechts abbiegen. Doch da in der ganz rechten Spur ein Hindernis im Weg lag, es soll sich wohl um einen Sandsack gehandelt haben, wollte das Fahrzeug auf die links Rechtsabbiegerspur wechseln. In dieser Spur kam allerdings ein Bus mit 24 km/h angefahren, wobei es dann zu einem Zusammenstoß kam.
Die Schuld liegt nun offensichtlich bei Googles Software, da sie den Bus hätte passieren lassen und erst dann die Spur hätte wechseln sollen. Doch auch der menschliche Beifahrer hat in diesem Fall nicht eingegriffen, da er davon ausging dass der Bus anhält und das Fahrzeug in die Spur lässt. Warum der Fahrer, und auch die Software, davon ausgegangen ist, geht aus dem Bericht leider nicht ganz hervor. Auch der Polizeibericht sieht, richtigerweise, Google in der Schuld.
Google hat die Schuld an dem Unfall mittlerweile eingestanden und soll schon eine Änderung an der Software vorgenommen haben, das ein solcher Unfall in Zukunft nicht mehr passiert. Auch wenn ein Unfall natürlich schlecht ist, kann das System gerade aus solchen Situationen lernen und die Entwickler können die letzten Fehler ausmerzen. Bis auf einen Blechschaden am Google-Fahrzeug gab es keine weiteren Schäden und Personen wurden glücklicherweise auch nicht verletzt.
Bei diesem Unfall handelt es sich nun um Nummer 18, wobei Googles Software hier weiterhin einen sehr guten Wert hält. Von 18 Unfällen nur einen verschuldet zu haben – und dann auch mit nur einer Geschwindigkeit von 3 km/h – ist immer noch sehr beeindruckend. Allerdings kann man sich nun nicht mehr damit brüsten, dass die Fahrzeuge komplett unfallfrei unterwegs sind.
UPDATE:
Google hat den Bericht für Februar veröffentlicht, der allerdings nicht viel neues enthält.
» Februar-Bericht