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Rich Communication Service: Google arbeitet mit Mobilfunkbetreibern am Nachfolger der SMS

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Für die Mobilfunkbetreiber war die Welt viele Jahre lang in Ordnung und sie haben sich mit der SMS eine goldene Nase verdient – doch spätestens seit WhatsApp und andere Messenger ihren Siegeszug angetreten haben, versiegt diese Einnahmequelle immer weiter. Das soll sich nach dem Willen von einigen großen Netzbetreibern nun durch eine neue Technologie wieder ändern: Gemeinsam mit Google wird derzeit eine neue Technologie entwickelt, die all die bekannten Funktionen auch über die klassischen Wege anbieten soll.


Wer mobile Messenger wie WhatsApp, den Facebook Messenger oder auch Google Hangouts und Threema auf seinem Smartphone installiert hat, hat eine ziemlich gute Chance praktisch jeden Kontakt mit einem dieser Anbieter zu erreichen. Doch alle Anbieter setzen auf eine eigene geschlossene Plattform und sind untereinander nicht kompatibel, so dass manche Nutzer tatsächlich dazu gezwungen sind, sich auch noch den zehnten Messenger zu installieren um mit allen Menschen in Kontakt zu bleiben. Jetzt entwickelt Google in Zusammenarbeit mit einigen großen Carriern eine plattformübergreifende Lösung.

Die neue Technologie trägt derzeit den Titel Rich Communication Service (RCS) und soll die offizielle Nachfolge der SMS bzw. MMS antreten. Google entwickelt diese Lösung derzeit in Zusammenarbeit mit 19 Telekommunikationsunternehmen, darunter auch die Deutsche Telekom, Vodafone, Sprint und Orange. RCS soll das Versenden von hochaufgelösten Fotos ermöglichen, Gruppenchats unterstützen und auch Videotelefonie standardmäßig mit an Bord haben. Also all das, was die meisten verbreiteten Messenger schon jetzt anbieten.

Der Clou an RCS soll es sein, dass mit dieser Technologie JEDER Nutzer erreicht werden soll – genau so wie beim Telefonieren oder dem Schreiben einer SMS. RCS soll laut den Plänen von jedem Gerät unterstützt werden und auch mit beliebigen Apps nutzbar sein. Wie genau das ganze funktionieren soll, und auf wessen Servern die ganzen Inhalte gespeichert werden, ist derzeit noch genau so unklar wie der Zeitplan der Einführung. Mit Joyn hatten die Netzbetreiber schon einmal einen Nachfolger für die SMS gesucht, sind damit aber grandios gescheitert. RCS soll es nun richten.



RCS hat wie bereits erwähnt den großen Vorteil, dass es plattformübergreifend funktioniert und sich der Nutzer keine Gedanken mehr machen muss, welchen Messenger der gewünschte Kontakt nutzt. Doch ein großes Problem könnte die starke Involvierung der Netzbetreiber sein, denn diese haben natürlich auch finanzielle Interessen und dürften die Nutzer wieder zur Kasse bitten wollen. Eine Gebühr pro Nachricht ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber eine monatliche Abo-Gebühr ist durchaus denkbar – und dann wird es natürlich schwer, die Nutzer von der neue Lösung zu überzeugen und von den kostenlosen Angeboten von WhatsApp & Co. abzuwerben.

Der Ansatz von RCS ist sicherlich sehr gut und könnte auch Google im endlosen Messenger-Chaos endlich wieder auf die Beine helfen und Ordnung in das Hangouts/Messenger/Chatbot-Chaos bringen. Wir dürfen gespannt sein was daraus wird, oder ob durch die Netzbetreiber wieder zu einem Rohrkrepierer wird…

[The Verge]


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