Kampf gegen den Terrorismus: Google Websuche soll schon bald Anti-Terror-Botschaften anzeigen
In Zeiten des Internets ist es für terroristische Organisationen so einfach wie nie, neue Mitglieder anzuwerben und diese von den eigenen Theorien zu überzeugen. Dazu kommen vor allem Soziale Netzwerke zum Einsatz, aber auch Suchmaschinen wie Google stellen eine wichtige erste Anlaufstelle für den Erstkontakt da. Dem möchte Google nun entgegen wirken und wird im Laufe der nächsten Monate zwei Programme starten, die dem entgegen wirken sollen.
Nicht wenige Menschen dürften mittlerweile über das Internet zum ersten mal in Kontakt mit Terrororganisationen kommen, die ihre Mitglieder online anwerben und schon in ersten Schritten radikalisieren. Sind die Menschen erst einmal davon eingenommen, gibt es aufgrund der Gehirnwäsche kaum noch einen Weg zurück. Also muss man schon vorher ansetzen – und in diesem Punkt könnte Google nun schon bald eine sehr wichtige Rolle spielen.
Das Programm zur Bekämpfung der Verbreitung des Terrorismus sieht zwei Punkte vor:
1. Anti-Terror-Botschaften in der Websuche
Wenn die Algorithmen der Websuche vermehrte Anfragen zu terroristischen Themen von einer Person erkennen, sollen große Werbebanner mit dagegen wirkenden Botschaften in der Websuche erscheinen. Diese sollen statt den normalen Werbebannern angezeigt werden und sollen dem potenziellen Anwärter gleich an der Quelle mit positiverem Gedankengut beeinflussen. Die Werbebanner sollen von lokalen Nichtregierungs-Organisationen (NGO) geschaltet werden, denen Google die Werbeplätze kostenfrei zur Verfügung stellen wird.
2. Mehr anti-extremistische Inhalte in den Suchergebnissen
Als zweite große Maßnahme sollen anti-extremistische Inhalte verstärkt in den Suchergebnissen gelistet und höher gerankt werden. Ob diese ebenfalls nur bei Verdacht angezeigt werden oder allgemein gepusht werden sollen, ist nicht bekannt.
Wir arbeiten rund um die Welt an Gegennarrativen. In diesem Jahr wollen wir zwei Pilotprogramme starten
Ob das Programm wirklich was bringt ist natürlich schwer zu sagen, aber allein der Versuch den Terroristen die Rekrutierung zu erschweren – und so möglicherweise viele Menschenleben zu retten – ist aller Ehre wert.
Problematisch könnte es allerdings werden, wenn Google die Daten solcher Nutzer an die US-Geheimdienste weitergibt – was zwar niemals gesagt wurde, aber natürlich denkbar ist. So könnten auch Journalisten und andere „normale“ interessierte Menschen in das Visier der Ermittler rücken. Vielleicht bringt man hier zum Start der Programme noch einmal etwas Licht ins Dunkel.
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