In den letzten Jahren haben die YouTube-Entwickler an vielen neuen Technologien gearbeitet und diese in die Plattform integriert bzw. auch neue Plattformen geschaffen. Zwei der wichtigsten Errungenschaften davon sind das Live-Streaming von Videos und die erst im vergangenen Jahr eingeführte Unterstützung von 360 Grad-Videos. Laut einem Bericht sollen diese beiden Technologien nun zusammengeführt und in Zukunft das Live-Streaming von 360 Grad-Videos ermöglicht werden.
Auch wenn YouTube nach wie vor die größte Videoplattform der Welt ist, galt sie nicht unbedingt als Innovationsmotor der Branche und hat viele Funktionen erst nach der Konkurrenz in den eigenen Player gebracht. Jetzt möchte man Vorreiter einer völlig neuen Art von Videotechnologie sein, die zwei der größten Innovationen der letzten Jahre zusammenführen soll. Doch technisch wird das eine riesige Herausforderung.
Laut einem Bericht von BuzzFeed plant YouTube die Unterstützung von Live gestreamten 360 Grad-Videos. Damit soll sich der Nutzer dann auch bei den Live-Videos frei drehen und in alle Himmelsrichtungen schauen können – ganz so wie bei obigem Beispielvideo. Das würde ein völlig neues Erlebnis schaffen und dem Nutzer dann wohl endgültig das Gefühl geben, mittendrin statt nur dabei zu sein. Durch diese Technologie könnte der Nutzer erstmals sogar ein besseres Erlebnis haben, als die Personen die sich live vor Ort befinden.
Doch die Umsetzung ist nicht ganz so einfach, denn 360 Grad-Videos sind noch immer eine große Herausforderung: Diese werden teilweise mit bis zu 16 Kameras gleichzeitig aufgenommen, deren Videobilder dann NACH der Aufnahme von einer Software zu einem Rundum-Video zusammengeschnitten werden. Durch die verschiedenen Perspektiven müssen die Rohvideos teilweise stark bearbeitet werden, um nahtlos zueinander zu passen. Das bloße Zusammensetzen von Rohvideos würde ansonsten kein wirkliches 360 Grad-Erlebnis bieten. Zwar gibt es schon Software auf dem Markt die diese Aufgabe übernehmen kann, doch aufgrund der anfallenden Datenmengen sollen diese nur eine mäßige Qualität liefern.
Die ganze Planung dürfte natürlich auch im Zusammenhang mit dem jetzigen Fokus auf Virtual Reality liegen, da sich beide Themen nahtlos überlappen. Der Nutzer zu Hause kann sich die VR-Brille aufsetzen und ist dann per Livestream und dutzenden Kameras praktisch live dabei. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg und auch YouTube-intern dürfte man noch keinen genauen Zeitplan für die Umsetzung haben.
Das Projekt soll sich noch in der Planungsphase befinden und dürfte wohl auch erstmal einige Machbarkeits-Tests unterlaufen, bevor man in die endgültige Entwicklung geht. Wenn YouTube das ganze richtig angeht, hätte man einen wahren Trumpf im Bereich Livestream in der Hand, in dem man derzeit zurück zu fallen droht.