Zwar sind Browser nicht ganz so sehr auf Extensions angewiesen wie mobile Betriebssysteme auf Apps, doch auch in diesem Bereich gilt: Wer die meisten Apps/Extensions im Store hat, der hat bei den Nutzern einen großen Vorteil. Da der Chrome Web Store mittlerweile sehr gut gefüllt ist, schauen auch andere Browser-Hersteller wieder neidisch auf diese Fülle und können diese mit einfachsten Mitteln anzapfen. Mit einer einfachen Erweiterung lassen sich nun z.B. alle Chrome-Extensions auch im Opera-Browser nutzen.
Auch wenn moderne Browser mittlerweile sehr viele Funktionen mitbringen, können die meisten Nutzer dennoch nicht auf ihre geliebten und oft genutzten Erweiterungen verzichten. Sei es nun der viel diskutierte Ad-Blocker oder einfach nur das Screenshot-Tool – wer sich einmal daran gewöhnt hat, möchte diese Funktionalität nicht mehr missen. Da gerade bei den kleineren Browsern aber nur wenige Extensions zur Verfügung stehen, ist es kein Wunder dass diese mittlerweile eine gemeinsame Sprache sprechen und Extensions zumindest theoretisch in jedem Browser funktionieren.
Obiges Video zeigt, wie man Chrome-Extensions mit wenigen Schritten auch im noch immer sehr populären Opera-Browser ausführen kann. Der Browser kann die Extension schon von Haus aus verarbeiten und in die eigene Umgebung einfügen, doch das Problem ist der Chrome Web Store, der den Download für diesen Browser verweigert. Doch das kann sehr einfach umgangen werden: Dazu muss lediglich die Erweiterung Download Chrome Extenions im Opera installiert werden. Die Extension spielt dem Chrome Web Store vor, dass es sich um einen Chrome-Browser handelt.
Anschließend kann nun ein Großteil der Extensions auch direkt im Opera verwendet werden, zumindest wenn diese nicht auf spezifische Chrome-Funktionen zugreift. Natürlich kann Opera diese Unterstützung nicht offiziell einbauen, da man natürlich den eigenen Store promoten und nicht die eigenen Nutzer zur Konkurrenz schicken möchte. Ein Problem mit den Extensions ist allerdings, das diese nicht automatisch aktualisiert werden, so dass man als Nutzer ab und an wieder den Chrome Web Store betreten und gegebenenfalls die Extension neu installieren muss. Aber das sollte natürlich keine all zu große Hürde sein.
Mit einem etwas größeren Umweg lassen sich Chrome Extensions auch im Firefox installieren, allerdings muss hier der Entwickler noch einmal Hand anlegen. Und auch Microsoft hat angekündigt, dass der Edge-Browser Chrome-Extensions unterstützen wird. Im Laufe diesen Jahres sollen beide Browser dahingehend „optimiert“ werden, so dass dann praktisch alle großen Browser diese Extensions verarbeiten können.
Für Google ist das ganze natürlich ein zweischneidiges Schwert: Einerseits gibt man den Vorteil des großen Web Stores her, der nun nicht mehr exklusiv den Chrome-Browser versorgt und ein starkes Argument gewesen ist. Andererseits heißt es natürliche „Chrome Web Store“ und die Konkurrenz wird sich hüten, diesen zu verlinken. Doch wenn die Entwickler ihre fertigen Extensions einfach nur noch in einen alternativen Store einstellen müssen, ohne weitere Arbeit, können diese natürlich auch sehr schnell abwandern. Andererseits hat man damit wieder einmal einen Standard geschaffen, an den sich alle Browser-Hersteller halten.