Wer die Entwicklung des Self Driving Cars aufmerksam verfolgt, der wird sehr schnell feststellen dass Googles Ingenieure sehr von ihrer Technologie überzeugt sind und ein riesiges Selbstbewusstsein an den Tag legen. Das hat nun auch Projektchef Chris Urmson wieder einmal sehr eindrucksvoll bewiesen und hat in einem Interview erneut betont, dass die autonomen Fahrzeuge sehr viel sicherer unterwegs sind als die „Kollegen“ aus Fleisch und Blut.
Das Self Driving Car-Projekt hat in der letzten Zeit sehr große Fortschritte gemacht und kann mit durchaus beeindruckenden offiziellen Unfallstatistiken punkten, die den Ingenieuren eine breite Brust bereiten. Zwar musste man zugeben dass die Statistiken geschönt sind und die Fahrzeuge eigentlich schon 13-Beinahe-Unfälle hatten, aber dennoch bleibt auch der Projektleiter bei seiner Meinung, dass die Fahrzeuge sehr viel sicherer unterwegs sind als Menschen.
Gegen Ende des letzten Jahres hat die kalifornische Verkehrsbehörde als erste Einrichtung der Welt einen Gesetzesentwurf vorgelegt, die sich speziell auf selbstfahrende Fahrzeuge bezieht. Und von diesem war Google nur wenig begeistert, da man das ganze als Innovationsbremse gesehen hat. Da es sich derzeit nur um Entwürfe handelt, setzt man nun natürlich alles daran, diese noch einmal abzuschwächen. So sahen die Entwürfe etwa vor, dass stets ein Fahrer mit gültigem Führerschein mit an Bord sein muss. Und genau das war ja eigentlich nicht mehr der Sinn der Sache.
Chris Urmson, Projektleiter
Wir haben viele Erfahrungen damit gesammelt, wie Menschen über längere Zeit ein autonomes Fahrzeug überwachen. Sie machen es schlecht
Projektleiter Chris Urmson hat nun noch einmal betont, dass die selbstfahrenden Fahrzeuge sehr viel sicherer unterwegs sind als die menschlichen Fahrer. Natürlich ist das ganz eine Sache der Betrachtung, aber insgesamt lehnt er sich mit dieser Aussage schon sehr weit aus dem Fenster. Er bezieht sich allerdings auch mehr darauf, dass die menschlichen Fahrer ein Problem damit haben, die selbstfahrenden Fahrzeuge zu überwachen. Natürlich tritt irgendwann eine gewisse Müdigkeit ein, besonders wenn der Fahrweg etwas länger ist und das Fahrzeug vielleicht schon seit Stunden autonom unterwegs ist.
Kalifornische Verkehrsbehörde
Google mag es in der Entwicklung zum Roboterauto eilig haben, aber das DMV ist dafür zuständig, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten
Doch die Behörde lässt sich von den Aussagen des Projektleiters nicht beeindrucken und dürfte an seinen Entwürfen erst einmal festhalten. Obige Begründung spricht dafür, dass man erst einmal strenge Regeln aufstellen wird, und diese dann vielleicht im Verlauf der nächsten Jahre lockern wird. Eine gewisse mehrjährige Übergangsphase ist natürlich sinnvoll und die Fahrzeuge müssen auch erst einmal beweisen, dass sie tatsächlich sicher durch den Alltagsverkehr kommen und auch mit schwierigen Situationen umgehen können.
Außerdem muss man natürlich auch bedenken, dass nicht nur Google an solchen Fahrzeugen entwickelt. Selbst wenn die Technologie aus dem eigenen Hause sicher genug ist, heißt das noch lange dass es die Technologie von Apple, Tesla, Mercedes & Co. ebenfalls ist – zumindest zum Anfang. Schon vor einigen Monaten hatte sich auch Eric Schmidt schon einmal sehr weit aus dem Fenster gelehnt, und hat behauptet dass die selbstfahrenden Fahrzeuge sicherer unterwegs sind als menschliche Fahrer.
Schon in wenigen Jahren werden sich die Fahrzeuge dann tatsächlich beweisen müssen…
[heise]