Seit einiger Zeit gibt das Team des Self Driving Car einen regelmäßigen Einblick in die Weiterentwicklung der Fahrzeuge bzw. der dahinter stehenden Technologien und berichtet über Unfälle und besondere Vorkommnisse. Natürlich gingen die Fahrten auch im Dezember des vergangenen Jahres weiter, und mittlerweile haben die Fahrzeuge ohne menschliche Hilfe mehr als 1,3 Millionen Meilen vollkommen autonom zurück gelegt. Im jetzt veröffentlichten Rückblick berichtet das Team vor allem darüber, das man nun ein sehr großes Problem angehen wird: Das Wetter.
Der Dezember war eigentlich ein sehr aufregender und interessanter Monat für das Self Driving Car-Projekt, doch die wichtigen Ereignisse werden in dem technischen Fahrbericht natürlich nicht festgehalten. Im Dezember wurde bekannt, dass Google für den Betrieb der Fahrzeuge mit Uber kooperieren möchte, und diese somit erst einmal als Taxis auf die Straße gebracht werden sollen. Kurz darauf wurde bekannt gegeben, dass Ford die ersten selbstfahrenden Fahrzeuge baut und somit endlich ein großer Partner aus der Auto-Branche gefunden worden ist. Allerdings gab es auch einen Rückschlag in Form von strengen kalifornischen Gesetzesentwürfen.
In dem Bericht wird deutlich, dass die Fahrzeuge im normalen Alltag großteils sicher fahren, so dass es im Monat Dezember eigentlich nichts zu berichten gab. Keine Unfälle, keine brenzligen Situationen und damit auch keine wirklichen neuen Erkenntnisse. Es wird lediglich bekannt gegeben, dass die Flotte aktuell aus 23 Lexus-Fahrzeugen und 30 Google Cars besteht, die 1,372 Millionen Meilen abgespult haben. Im Durchschnitt legen die Fahrzeuge derzeit 10.000 bis 15.000 Meilen pro Woche auf öffentlichen Straßen zurück – auch dieser Wert ist weder höher noch geringer als in den Monaten zuvor.
Jetzt wird das schlechte Wetter angegangen
Interessant ist aber der Ausblick auf die nahe Zukunft, und welchen Teil man nun angehen möchte: Bisher haben die Fahrzeuge bei schlechten Wetterbedingungen stets die Kontrolle an den Fahrgast zurück gegeben und diesen durch den Regen oder Nebel navigieren lassen. Doch damit soll nun bald schluss sein. Anhand der bisher gesammelten Daten und den erworbenen Erkenntnissen sollen die Fahrzeuge nun lernen, auch bei schlechter Sicht alle Hindernisse und andere wichtige Dinge zu erkennen. Technisch sind die Sensoren freilich dazu in der Lage, doch das Problem ist natürlich die Software, die Regentropfen vom Rest unterscheiden muss – und die Kamera muss die Tropfen auf dem eigenen Objektiv natürlich ausgleichen.
In dem Bericht heißt es, dass die Sensoren theoretisch sehr viel besser bei schlechter Sicht und Unwetter fahren könnten als ein menschlicher Fahrer, doch die Auswertung der Bilder wird dabei natürlich stark erschwert. Ein Regentropfen kann schnell wie eine Lupe wirken und dem Fahrzeug falsche Daten liefern – und genau hier liegt die Gefahr. Doch dieses Problem wird nun angegangen und bis zur Serienreife müssen die Fahrzeuge natürlich bei allen zumutbaren Wetterbedingungen unterwegs sein können.
Immer wieder werden autonome Fahrzeuge auf den sonnigen Straßen Kaliforniens getestet, was der gesamten Branche den Ruf von „Schön-Wetter-Fahrzeugen“ eingebracht hat. Nun müssen Google und die anderen Hersteller zeigen, dass sie auch bei anderen Bedingungen fahrtüchtig sind. Wir dürfen auf die ersten Berichte von Schlechtwetterfahrten gespannt sein – die richtige Jahreszeit haben sich die Ingenieure dafür ja schon einmal herausgesucht.
» Der Bericht für Dezember 2015