Der Frühjahrsputz geht weiter: Google My Tracks wird zum 30. April 2016 eingestellt
Noch befinden wir uns im tiefsten Winter, doch schon bald werden die Temperaturen wieder steigen und wir könnten unsere Sportschuhe und Fahrräder wieder herausholen und die zurückgelegten Strecken mit My Tracks aufzeichnen und analysieren. Doch aus letzterem wird leider nichts, denn pünktlich zum Temperaturanstieg wird Google die App einstellen. Diese Meldung, die doch sehr überraschend kommt, bekommen viele Nutzer derzeit beim Öffnen der App angezeigt. Über die Gründe schweigt sich Google aus.
Mit My Tracks können bzw. konnten zurückgelegte Strecken einfach über GPS und die Bewegungssensoren aufgezeichnet werden. Das Tool kann sowohl die Position als auch die Geschwindigkeit ständig aufzeichnen und dem Nutzer live anzeigen und auch später mit vielen Statistiken wieder auflisten. So kann man sich die zurückgelegte Strecke auf der Karte anzeigen lassen, die höchste und durchschnittliche Geschwindigkeit anzeigen und natürlich auch die zurückgelegte Strecke anzeigen. Außerdem wurde auch ein ungefährer Kalorienverbrauch berechnet.
Doch jetzt zieht Google der nützlichen App den Stecker und wird diese zum 30. April 2016 einstellen – und das, ohne einen Grund dafür zu nennen. Die Nutzer werden lediglich darüber informiert, dass die App ab diesem Datum tatsächlich nicht mehr verwendet werden kann und auch keine neuen Aufzeichnungen mehr erlaubt. Der Export der Daten in das Google Drive, der bei aktivierter Synchronisation automatisch geschieht, ist sogar nur noch bis zum 5. April möglich. Für diese Saison müssen sich also bis zu 50 Millionen Nutzer (laut Play Store) eine neue App zum Tracking ihrer Aktivitäten suchen.
Warum Google nun so überraschend den Stecker zieht ist nicht bekannt, und vor allem die Vorgehensweise ist sehr ungewöhnlich. Statt einfach nur den Support und die Synchronisation einzustellen, kann tatsächlich die gesamte App ab dem 1. Mai nicht mehr genutzt werden. Das könnte darauf hinweisen dass Google bis dahin ein anderes Tool anbieten wird, das eine ähnliche Funktion beinhalten wird – doch wie üblich ist die Kommunikation hier sehr schlecht und man lässt die Nutzer erst einmal nach Alternativen suchen. Denkbar ist es aber, dass Google Fit oder die Google Maps diese Funktionen übernehmen.
Auf meinen Geräten sehe ich derzeit noch keine Benachrichtigung über die Einstellung, doch viele andere Nutzer haben diesen Hinweis bereits bekommen. Beliebt dürfte sich Google mit dieser Entscheidung nicht gerade machen, vor allem nicht bei den Menschen die gerne ihre sportlichen Aktivitäten tracken – und genau diese möchte man ja eigentlich mit Google Fit erreichen. Schade dass hier die Chance zu einem langsamen Übergang zu einer anderen App vertan wird. Ich persönlich habe die App sogar immer als Fahrradcomputer genutzt, der mir stets meine aktuelle Position und Geschwindigkeit sowie die bereits zurückgelegte Strecke angezeigt hat.
[Caschys Blog & Felix Handrack @ Google+]
NACHTRAG:
» Die besten Alternativen zu Google My Tracks
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter
Über plötzliche und ersatzlose Einstellungen von Googlediensten (zuletzt traf mich die Streichung der Positionsanzeige von Kontakten in der Google+ App) rege ich mich schon lange nicht mehr auf. Ich verwende nur einfach keine neuen Googledienste mehr. Die Gefahr ist zu groß.
Hallo Lutz,
also ich nutze die Funktion, Kontakte zu sehen in Google+ immer noch, wüsste nicht, dass es gestrichen worden wäre. Nur das Widget gab es mal eine Zeit lang nicht mehr, aber das ist wieder da.
viele Grüße
Sehr ärgerlich. Ich werde auch bei der Auswahl neuer Dienste zukünftig auf Google verzichten. Es ist einfach witzlos, wenn die Dinge dauernd eingestellt werden.
Ich gehe davon aus dass alle diese Funktionen durch Google fit abgelöst werden. Die meisten und mehr Funktionen sind bereits jetzt in google fit verfügbar.
Bei den wirklich wichtigen Dingen verlasse ich mich wenn möglich nicht auf Google. Geniale Alternative (seit vielen Jahren) in diesem Fall: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.orux.oruxmaps
GMail und das Google Konto für Analytics und AdWords, aber sonst nutze ich auch nichts mehr von denen. Früher oder später überlebt da nichts mehr
Das die Google Typen das nicht merken, mit so einer beschissenen Firmenpolitik vergraulen die den grössten Google Fan ! Was haben die Honks nicht schon alles für Services geschlossen und vermurkst die ich täglich nutzte ! iGoogle, Reader, My Tracks und zB Google Notizen ist arschlahm und funktioniert höchstens für ne Einkaufsliste oder 3 – 4 Erinnerungsstützen. ABER für eine richtige Datenbank mit 1400 Notizen die man theoretisch schön verschlagworten könnte (Labels) funzt das absolut nicht ! Hab schon 2x meinen gesammten Datenbestand verloren ! Das kommt halt davon wenn die Leute sowas nur in ihren 20% Projekten machen, dann verlässt einer die FIrma oder so. Ach ich würde Google so lieben und die DIenste soooo gerne nutzen (Ich nutze sie ja auch) , aber jedesmal diese Angst Daten zu verlieren weil die den Dienst einfach einstellen ! Ich meine My Tracks wurde immerhin 10 Millionen mal runter geladen steht im Store ! Aber da kommt halt die Google Arroganz hoch. Was sind schon 10 Millionen gegeb zB 1 Milliarde Google Maps nutzer ?! Auch Google Notizen wird nächstens sterben auch wenn es gerade gestern erst wieder ein sinnloses Update bekommen hat. Aber dieser Service hat nur 50 Millionen Nutzer. Peanuts, weg damit 🙁 Sonst würde das längst zufriedenstellender funktionieren, schnell sein und nicht bei vielen Notizen über eine Minute brauchen bis es überhaupt was anzeigt !
Google My Tracks ist mW vorinstalliert – zumindest war es das bei mir. Die Anzahl der Downloads sagt deshalb mE nichts über die tatsächliche Nutzung aus.
@ Fritz
Dann waere allerdings nur 50 Millionen Vorinstallierte etwas wenig. Meinst nicht auch?
Weitere Alternativen?
Sehr schade… insbesondere mögliche Alternativen nennt google nicht… sonst könnte google ja auch die daten von meine tracks nach google fit migrieren… vielleicht sollte google mal einen datenbank spezialisten anheuern. der müsste das doch schaffen…