Anfang des Jahres hat das Uhren-Label Tag Heuer gemeinsam mit Intel und Google die erste Luxus-Smartwatch angekündigt und tatsächlich ist diese seit einigen Wochen für 1.500 Dollar auf dem Markt – und dieser scheint das Experiment tatsächlich sehr gut anzunehmen. Wie der CEO des Unternehmens jetzt angekündigt hat, wurde die Produktion der Uhr deutlich erhöht und Tag Heuer kann somit höhere Stückzahlen auf den Markt bringen. Das macht Hoffnung für den gesamten Smartwatch-Markt.
Die ersten Smartwatches der vergangenen Jahre waren vor allem funktionell gestaltet und haben nur sehr wenig Wert auf Komfort oder die Optik gelegt. Da die Elektronikhersteller auch nur sehr wenig Know-How in diesem Bereich haben, konnte man am Anfang auch nichts anderes erwarten. So kam es dann, dass die Unternehmen ihre Uhren mit Technologie vollgestopft haben (Kameras im Armband etc.) und diese eher über den Preis als über die Optik verkauft haben. Mit Tag Heuer hat sich das erste Luxus-Label auf diesen umkämpften Markt gewagt, und scheint damit viel Erfolg zu haben.
Die Tag Heuer Carrera Connected ist auf den ersten Blick nicht von einer normalen Tag Heuer Carrera zu unterscheiden und spielt auch in der gleichen Preisklasse wie die klassischen Modelle. Doch unter der Haube befindet sich kein Räderwerk sondern jede Menge Technologie: Angetrieben wird die Smartwatch von einem Intel Atom Z34XX Prozessor, der speziell für dieses Modell angepasst wurde. Insgesamt stehen dem Nutzer auf der 46mm hohen Uhr 4 GB Speicherplatz zur Verfügung. Das Display hat eine Größe von 1,4 Zoll und hat eine Auflösung von 400 x 400 Pixel – was für diese kleine Fläche vollkommen ausreichend ist.
Offenbar hat man mit dieser Smartwatch den Nerv der Kunden getroffen, denn der CEO des Unternehmens hat nun angekündigt, dass man die Produktionszahl deutlich erhöht hat: Statt wie bisher 1.200 Uhren möchte man nun 2.000 Uhren in der Woche produzieren – und scheint auch diese problemlos an den Mann zu bringen. Offenbar hatte man selbst nicht damit gerechnet, dass sich die Uhr doch so gut verkauft – denn schon wenige Wochen nach dem Verkaufsstart würde man die Produktion nicht soweit hochfahren. Man hat wohl Engpässe.
Damit dürfte dann der Weg für andere Luxus-Label ebenfalls bereitet sein, die sich dann – wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit einem Elektronikunternehmen – ebenfalls auf diesen Markt vorwagen können. Die Uhren punkten vor allem damit, dass sie auf den ersten Blick nicht als Smartwatches erkennbar sind – ganz im Gegensatz zu den meisten anderen erhältlichen Modellen.
Aber auch die Elektronikhersteller haben die Zeichen der Zeit erkannt und setzen immer mehr auf eine edle Optik statt auch den letzten Millimeter für Technologie zu nutzen: So sieht etwa die LG Watch R schon wie eine normale Uhr aus und auch die Motorola Moto 360 sieht an jedem Unterarm sehr elegant aus und erinnert nicht mehr an die ersten klobigen Modelle der Hersteller.
Die absolute Vorzeige-Smartwatch aus dem Bereich der Elektronikhersteller – und mit einem dreistelligen statt vierstelligen Verkaufspreis – stammt aber tatsächlich aus China: Die Huawei Watch sieht nicht nur elegant aus sondern kann auch mit ordentlichen technischen Daten alle Kritiker überzeugen. Auch andere Hersteller dürften diesen Trend bald bemerken und immer mehr dezente statt auftrumpfende Modelle auf den Markt bringen.