Self Driving Car: Kalifornien schlägt strenge Regeln für selbstfahrende Autos vor – Google zeigt sich enttäuscht
Der selbst gesetzte Starttermin für das Self Driving Car im Jahr 2018 rückt immer näher und so langsam müssen sich natürlich auch die Behörden Gedanken über die unweigerliche Zukunft machen. Jetzt hat die kalifornische Kraftfahrzeugbehörde einen Entwurf für eine Reihe von Gesetzen vorgelegt, die speziell für die selbstfahrenden Autos erlassen werden sollen. Dieser Entwurf besteht im groben aus vier Hauptpunkten, die teilweise nachvollziehbar sind. Google zeigte sich von den strikten Regeln aber enttäuscht und sieht in diesen eine Innovationsbremse.
Die Entwicklung der selbstfahrenden Fahrzeuge schreitet mit großen Schritten voran und neben Google arbeiten auch viele weitere Unternehmen an der Zukunft der Automobile – Zeit also, sich langsam Gedanken über deren Einsatz zu machen. Google ist mittlerweile auf der Suche nach einem Geschäftsmodell und der Gesetzgeber muss für diese Fahrzeuge natürlich neue Maßstäbe anlegen und kann sie nicht mehr mit allen Regeln der klassischen Automobile bemessen. Jetzt ist die kalifornische Behörde vorgeprescht und hat einige Vorschläge gemacht.
- Die Sicherheit jedes einzelnen Fahrzeugs muss von Experten vor der Inbetriebnahme überprüft werden. Diese Prüfung ist alle drei Jahre zu wiederholen.
- Die Hersteller müssen alles unternehmen, um Hackerangriffe abzuwehren oder unmöglich zu machen.
- Bei jeder Fahrt muss eine Person mit gültigem Führerschein dabei sein, um im Notfall eingreifen zu können.
- Die anwesende Person soll für jeden Unfall, Zwischenfall und Nichteinhaltung von Verkehrsregeln verantwortlich sein
Während die ersten beiden Regeln sehr gut nachvollziehbar sind und auch im Interesse der Hersteller liegen, sieht es bei den beiden folgenden Punkten schon ganz anders aus. Denn diese bremsen praktisch die gesamte Entwicklung und nehmen den selbstfahrenden Fahrzeugen alle Vorteile. Wenn immer ein Fahrgast mit gültigem Führerschein mit dabei sein muss, und dieser auch noch für alle Unfälle verantwortlich ist, dann kann dieser natürlich gleich selbst fahren. Von der erträumten Zukunft als Fahrgast wie in einem Taxi oder Bus bleibt dann nicht mehr viel übrig.
In den Visionen der Hersteller sieht es so aus, dass sich der Fahrgast zurücklehnt und nur noch sein Ziel eingibt, das dann vom Fahrzeug autonom angesteuert wird. Dass in den ersten Jahren oder Jahrzehnten noch eine Person mit Führerschein im Auto sitzen muss ist dabei sogar noch nachvollziehbar, um alle Kinderkrankheiten aus dem System herauszubekommen. Doch dass dieser dann auch noch für Unfälle und die Fehler des Fahrzeugs haften soll, erschwert es dem Fahrgast sogar mehr als wenn er selbst fahren würde. Da er ständig auf alle möglichen Aktionen des Fahrzeugs vorbereitet sein und im Notfall eingreifen muss, können lange Fahrten zu einer wahren Nervenprobe werden.
Aktuell handelt es sich nur um einen Entwurf der noch lange nicht bindend ist, doch viele US-Behörden und auch die Gesetzgeber weltweit dürften sich am kalifornischen Vorbild orientieren. Es liegt nun also im Interesse von Google & Co, diesen Entwurf möglichst aufzuweichen und die Punkte zu ändern. Im Januar und Februar soll es eine öffentliche Anhörung zu diesem Thema geben, bei der Google und die anderen Hersteller sicherlich Protest einlegen dürften.
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Schade. Und das gerade wo wir den USA so ein großes Innovationspotential in dieser Angelegenheit zugesprochen haben.. Hoffentlich bekommt Google dort noch deutlich mehr Vertrauen und Offenheit von der Gesetzgebung..