Zu langsam gefahren: Googles Self Driving Car wurde von der Polizei angehalten
Googles selbstfahrende Autos sind schon seit mehreren Jahren auf den amerikanischen Straßen unterwegs und haben dabei bereits knapp 2 Millionen Kilometer zurück gelegt, und das nahezu unfallfrei. Doch jetzt wurde eines der Self Driving Cars von einem Verkehrspolizisten angehalten – und das aus einem etwas kuriosen Grund. Das Auto ist nicht etwa zu schnell oder bei Rot über die Ampel gefahren, sondern es ist einfach zu langsam unterwegs gewesen und wurde als Verkehrshindernis eingestuft.
Die Self Driving Cars hatten zwar schon mehrere Unfälle, doch an keinem dieser Unfälle war das Fahrzeug bzw. die Software die das Auto steuert schuld – in vielen Fällen handelte es sich um simple Auffahrunfälle, bei denen andere Verkehrsteilnehmer dem Google Car aufgefahren sind. Dennoch wurde eines der Fahrzeuge nun von der Polizei angehalten, weil es sich an eine ganz bestimmte Verkehrsregel nicht gehalten hat.
Das Auto war auf einer Straße unterwegs, in denen Fahrzeuge mindestens 56 km/h fahren müssen – allerdings können Googles Fahrzeuge diese Geschwindigkeit gar nicht erreichen. Also war das Self Driving Car mit seiner maximalen Geschwindigkeit von 40 km/h unterwegs – und wurde dann prompt von einem übereifrigen Verkehrspolizisten angehalten. Diese Szene wurde auch auf einem Foto festgehalten, und offenbar dürfte auch der Polizist wohl nicht genau gewusst haben, womit er es hier zu tun hat. Spätestens aber in dem Moment als er gesehen hat, dass der einzige Mensch in dem Auto auf dem Beifahrersitz sitzt, dürfte ihm sein Missgeschick aufgefallen sein.
Laut einem speziellen Gesetz für selbstfahrende Fahrzeuge haben die Autos von Google und anderen Herstellern eine Sondergenehmigung, mit der sie langsamer als die eigentliche Mindestgeschwindigkeit fahren dürfen. Die Polizei in Mountain View hat sich zu dem Vorfall geäußert, und hat bestätigt, dass das Fahrzeug bzw. der Beifahrer natürlich keinen Strafzettel zahlen muss.
This afternoon a Mountain View Police Department traffic officer noticed traffic backing up behind a slow moving car traveling in the eastbound #3 lane on El Camino Real, near Rengstorff Ave. The car was traveling at 24 mph in a 35 mph zone. As the officer approached the slow moving car he realized it was a Google Autonomous Vehicle. The officer stopped the car and made contact with the operators to learn more about how the car was choosing speeds along certain roadways and to educate the operators about impeding traffic per 22400(a) of the California Vehicle Code. The Google self-driving cars operate under the Neighborhood Electric Vehicle Definition per 385.5 of the California Vehicle Code and can only be operated on roadways with speed limits at or under 35 mph. In this case, it was lawful for the car to be traveling on the street as El Camino Real is rated at 35 mph.
Auch Google hat sich natürlich zu dem Vorfall geäußert, und nimmt ihn ebenfalls mit Humor, wie man an folgendem Posting auf Google+ sehen kann.
Es bleibt also dabei: Googles Fahrzeuge haben noch nie einen Strafzettel bekommen.
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter
So etwas wäre in der deutschen Philosophie überhaupt gar nicht möglich gewesen. Für die Google Autos wären dann hierzulande zumindest Kraftfahrstraßen und Autobahnen verboten, weil die Autos eben nicht die Mindestgeschwindigkeit erreichen.
Interessant wäre jetzt zu wissen wie es mit dem autonomen anhalten abgelaufen ist, weil das Auto selbstständig ein Motorrad und entsprechende Anhalte-Gesten erkannt hat – und ob das so fehlerfrei ist, dass das nicht normale Motorradfahrer mit der gleichen Gestik auch machen können